Jugendliche pimpen Telekomkästen

Die Zwillinge Julia und Katharina Egger haben künstlerisch die Sprühdosen geschwungen.

Foto: Stephan Köhlen

Haan. Endlich hat das Verschönerungsprojekt des Haaner Jugendparlamentes (JuPa) zwei Vorzeigeobjekte: An der Ellscheider- und an der Hochdahler Straße durfte jetzt das 14-jährige Zwillingspaar Julia und Katharina Egger Hand anlegen und zwei graue Stromkästen in bunte Hingucker verwandeln.

Mehr als ein halbes Jahr mussten Julia und Katharina auf ihren Einsatz warten. Im vergangenen Jahr hatten sie im Rahmen des vom JuPa initiierten Projektes zur Verschönerung der Gartenstadt zwei Entwürfe eingeschickt.

Bunte Schriftzüge mit dem Namen ihrer Heimatstadt sollten, so die Vorstellung der jungen Künstlerinnen, zwei der zahlreichen grauen und zum Teil stark beschmierten und verschmutzten Stromkästen zieren. Die Telekom, der die Kästen gehören, gab ihr Einverständnis und seit September 2017 warteten die beiden Mädchen auf ihren Einsatz. Nun ging es los. Bei schönstem Sonnenschein und ausgerüstet mit 13 bunten Sprühdosen machten sich die Zwillinge am Nachmittag an die Arbeit. Julia an einem prominenten Kasten an der stark befahrenen Kreuzung zwischen Ellscheider-, Feld- und Nordstraße, Katharina nur zwei Kilometer weiter an der Hochdahler Straße, nahe der Aral-Tankstelle. Darauf hatten sie sich lange gefreut. „Das macht schon Spaß, ist aber gar nicht so einfach“, bemerkte Julia, die schon mal bei einem Workshop Graffiti gesprüht hatte.

„Diese kleinen Flächen mit diesen dicken Sprühköpfen zu treffen, ist sehr schwer.“ Mehrere Anläufe benötigte Julia, um den Schriftzug ihrer Heimat Haan und der Partnergemeinde Eu vernünftig auf den Kasten zu sprühen. „Man muss auch mit den Proportionen aufpassen, ich muss ja noch genug Platz für Eu lassen.“

Während Julia sprühte und die großen Buchstaben mit Farbe ausfüllte, schaute Katharina, die einen ähnlichen Haaner Schriftzug entworfen hatte, aufmerksam zu, um sich das ein oder andere abzuschauen. „Ich habe noch nie gesprüht und bin gespannt, wie es dann funktioniert“, sagte die 14-Jährige.

Auf die Arbeit freute sie sich sehr, aber auch auf das fertige Kunstwerk. Die Strecke laufen die Mädchen nämlich täglich auf dem Weg zur Schule ab. Künftig an den von ihnen gesprühten Kästen vorbeizulaufen, finden sie aufregend.

Auch JuPa-Koordinator Daniel Oelbracht war bei der Premiere dabei und zeigte sich glücklich über die ersten fertigen Kästen. „Ich hoffe, dass die ersten beiden umgesetzten Kästen nun eine positive Lawine auslösen.“ Als nächstes will das Deutsche Rote Kreuz einen Kasten vor seiner Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße besprühen. „Es wird die Ansicht in das Innere eines Rettungswagens sein“, verriet Oelbracht. Auch der Awo-Kindergarten und das Jugendcafé haben Interesse bekundet und wollen sich an der Verschönerung beteiligen.

Bürger, Vereine, Gruppe, Schulklassen oder Einzelpersonen, die daran interessiert sind, einen Kasten in ihrer Nähe zu verschönern, können sich weiterhin beim Jugendparlament melden. Oelbracht: „Der Entwurf wird der Telekom vorgelegt und wenn die ihr Okay gibt, steht der Verschönerung nichts mehr im Wege.“

Die Farben müssen von den jeweiligen Künstlern selbst angeschafft werden, sie bekommen die Kosten allerdings vom JuPa erstattet.

jugend-macht-haan.de