Messe zeigt enorme Vielfalt an Berufen
Betriebe und Hochschulen informierten bei der Ausbildungsbörse über erste Berufsschritte.
Hilden. Zurzeit mache ich mein Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden, 17 Jahre bin ich alt. Wie viele andere in meinem Alter mache ich mir Gedanken um meine Zukunft. Soll ich eine Ausbildung machen, ein duales Studium wählen oder ein klassisches Studium anstreben? Festgelegt bin ich nicht, aber auf Info-Suche.
Glücklicherweise findet nun schon seit sieben Jahren die Ausbildungsbörse am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium statt. Große Plakate und aufwendig gestaltete Banner zieren die Aula, den Schulhof und die große Sporthalle. Für einen Tag erhält die Schule den Flair einer Messe, wie man sie nur aus Großstädten kennt. Betriebe und Hochschulen, aber auch Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr und einige Versicherungen boten am Samstag Vertreter auf, die alle Fragen beantworteten. Außerdem gab es die Möglichkeit, aus sämtlichen Branchen neue Eindrücke zu gewinnen.
Das Angebot der Börse umfasst alle Bereiche vom Handwerk über kaufmännische und verwaltungstechnische Berufe bis hin zu Bildungsträgern, die duale Studienplätze oder ein Regelstudium im Gepäck hatten. Über 130 Aussteller informierten rund um das Thema Ausbildung: Berufswahl, Unternehmenskultur, Duales Studium, Chancen in Berufen wie Journalist, Industriemechaniker oder Chemikant. Des Weiteren gab es die Möglichkeit, als Schüler bis zu fünf Termine mit Ausstellern zu vereinbaren. „Hier bekommt man einen genaueren Blick auf die Berufswahl und hat dazu noch ein breites Spektrum an Angeboten“, sagt die 16-Jährige Antonia Kralj.
Seit Oktober 2017 läuft im Kreis Mettmann die Vermittlung von Ausbildungsplätzen für den Ausbildungsbeginn Herbst 2018. Bei der Agentur für Arbeit in Mettmann wurden von Oktober an bis jetzt, Ende März 2018, insgesamt 1671 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 164 weniger gemeldete Ausbildungsstellen als im Vorjahr. Dem stehen 2471 Bewerber aus dem Kreis Mettmann gegenüber, 178 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Rein rechnerisch stehen aktuell 100 Bewerbern rund 70 Ausbildungsplätze gegenüber, was damit der gleiche Ausgangswert wie im letzten Jahr ist. Parallel dazu gehen Fachkräfte in Rente und werden dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. In den nächsten zehn Jahren werden im Kreisgebiet rund 17 Prozent der derzeit Beschäftigten in Rente gehen, was bedeutet, dass 30 000 Menschen an ihrer Arbeitsstelle ersetzt werden müssen.
Aus solchen Gründen ist die Ausbildungsbörse nicht nur für ihre Besucher eine gute Sache, sondern auch für die Aussteller. Nadina Römer von „denn’s Biomarkt“ ist auf der Suche nach einem Auszubildenden. „Wir sind das zweite Mal dabei, weil es sich für uns voriges Jahr gelohnt hat“, erklärt sie. Man könne offen Fragen stellen und sich oft ein Vorstellungsgespräch sparen.
Mir hat die Börse gezeigt, wie vielfältig die Chancen und Möglichkeiten auf dem Berufsmarkt sind. Das enorme Angebot und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, sind klare Vorteile der Messe. Jetzt muss ich die Informationen nur noch nutzen.