Kinder fühlen sich in neuer Kita wohl
Gestern nahm der Neubau der Kita an der Bachstraße 64 den Betrieb auf. Dass noch nicht alles fertig ist, stört keinen.
Haan. Modern und individuell — schnell wird deutlich, was hier in den letzten Monaten und bis Sonntag, dem letzten Tag vor der Eröffnung, geschafft wurde — und wohin es führt, wenn Erzieher den Großteil ihres Arbeitsbereichs selbst erstellen können. Denn wer hat einen besseren Blick auf die Bedürfnisse, die die Kinder mitbringen?
„Zwischen Weihnachten und Neujahr haben wir den Umzug gestemmt“, erzählt Kita-Leiterin Stephanie Mörchel. Das vergangene Wochenende hat als solches für sie und ihre Mitarbeiter, einige Elternteile und Handwerker schlicht nicht existiert. „Der Einsatz und das Engagement aller war einfach unglaublich.“
Wer nun in den fertigen Räumen steht, kann sich das Gewusel, das schöpferische Chaos, dass in den letzten Tagen hier geherrscht haben muss, gar nicht mehr vorstellen. Mit vereinten Kräften wurden die letzten, für die Eröffnung notwendigen Dinge, fertig gestellt, bis am Sonntagabend die Garderoben und die letzten Fußleisten angebracht waren und die Grundreinigungsfirma ihre Arbeit aufnehmen konnte. „Spitzenarbeit, wirklich top“, erklingt das Lob eines Vaters, der seinen Sohn nach der ersten Eingewöhnung wieder mit nach Hause nehmen möchte — der kleine Mann will aber lieber bleiben. Verständlich, steht ihm hier in den nächsten Jahren doch eine tolle Spiel- und Lernwelt offen. Gleich hinter dem Eingangsbereich, am ersten Gruppenraum vorbei, geht links ein Turnraum ab, der nicht nur an regnerischen Tagen viele Bewegungsmöglichkeiten verspricht. Der Blick in einen der Gruppenräume zeigt, dass sehr praktisch geplant wurde. Gleich neben der hölzernen Sitzecke steht eine kleine Spülküche. Natürlich sind am ersten Tag noch nicht alle Wege klar — einem kleinen Jungen auf der Suche nach den „Igeln“ der gleichnamigen Gruppe konnte aber schnell geholfen werden.
Auf der zweiten Etage, die die U3-Betreuung beherbergt, sind viele Projekträume zu finden — Werken, Malen, Toben, Buden bauen und Verkleiden, hier ist eine ganze Menge möglich. Eine Außenterrasse bekommt einen Sandkasten. Und bis zum Frühjahr werden hier oben dann auch zwei echte Highlights fertig sein: Die Rutsche aus dem ersten Stock, die auch als Rettungsweg fungieren wird, und der Indoor-Wasserspielbereich, der warmes Wasser und eine Öffnungsmöglichkeit zur Terrasse bieten wird und somit wohl als einzigartig bezeichnet werden darf. „Das wird richtig gut“, lautet das Fazit der Chefin.
Auch das Außengelände wird dann fertig sein — noch stehen rund um das neue Gebäude Paletten voller Arbeitsmaterial, der Weg zum Eingang ist noch mit Bauzäunen gesäumt. Auch zur Freude der Kinder, denn den Bauarbeitern im Garten durch die großen Fenster zuzuschauen, ist natürlich spannend. „Alle Arbeiten innerhalb des Gebäudes werden von Handwerkern außerhalb der Kita-Öffnungszeiten durchgeführt“, betont Mörchel. Noch eine Besonderheit: Im Innenhof entsteht ein Ruhegarten. „Der ist nicht zum Spielen gedacht“, erklärt die Leiterin. Mit einem Ginkgo-Baum und einem Holzpodest lädt er dazu ein, es sich gemütlich zu machen und Geschichten zu lauschen. Aber natürlich dürfen auch die Betreuer der Kita nicht zu kurz kommen und so bietet der Personalraum ausreichend Platz und viel Licht für die 17 Mitarbeiter. „Wir starten ganz neu und sind echt begeistert“, sagt Britta Rosenboom, deren zweijähriges Kind nun die Kita-Landschaft entdeckt. Klar sei noch einiges zu tun. „Es ist erstaunlich, was die hier auf die Beine gestellt haben“, sagt Mutter Sandy Kurtkaya. Wasserspielplatz und Rutsche sind bei ihr bereitsvor der Fertigstellung positiv im Gedächtnis.