Haan Das Kirchenkino-Team blickt zuversichtlich auf Jahr zwei
Haan. · Die Kino-Reihe mit einem Schnitt von 40 Besuchern ist zu einem echten Erfolg geworden.
„Man macht Filme, um Menschen abzulenken, sie für etwas zu interessieren, zum Nachdenken zu bewegen und sie vielleicht sogar ein kleines bisschen besser zu machen.“
Dieses Zitat des legendären französischen Regisseurs Claude Chabrol könnte das Motto der vier Herren sein, die sich seit einem Jahr um das Ökumenische Kirchenkino in Haan kümmern. Klaus Nilgen, Jürgen Philippen, Thomas Berthold und Hans-Martin Huland sind, wie sie jetzt übereinstimmend berichten, vor etwas mehr als einem Jahr zu ihrer neuen Aufgabe gekommen, „wie die Jungfrau zum Kinde“.
Sie kannten sich kaum untereinander – das einzige, was sie verband und bis heute zusammenhält, ist ihre Liebe zu guten Kinofilmen. „Als unser bisheriger Vorführer Leo Pöppel seine Tätigkeit aufgab, habe ich mich schnell um diese vier Herren bemüht“, betont Pfarrerin Gabriele Gummel.
Ihr Instinkt täuschte sie nicht: Die Männer schafften es, die Kino-Reihe mit einem Schnitt von 40 Besuchern zu einem echten Erfolg zu machen. Bei manchen Aufführungen wurden die Plätze sogar knapp. Das Konzept ist dabei immer das gleiche: Am ersten Freitag eines jeden Monats wird im Gemeindehaus Flemingstraße 26 ein Film gezeigt. Das Kinoerlebnis steht allen offen. Im Anschluss sind alle eingeladen, bei Wasser und Wein über das Gesehene zu diskutieren oder auch einfach nur den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Bei der Filmauswahl können die Programmmacher auf das Archiv des Kölner Bistums zurückgreifen, berichtet Thomas Berthold. Brandaktuelle Kinohits sind damit natürlich nicht gemeint. Aber die gezeigten Filme sind selten älter als
drei Jahre.
So lief im November beispielsweise „Das Unendliche begreifen“, ein englisches Biografie-Drama aus dem Jahr 2014. Der Spielfilm erzählt die dramatische Geschichte des Kosmologen Stephen Hawking von seinen Studienjahren an. Aber auch weniger spezielle Publikumserfolge wie das kanadisch-französisch-deutsche Filmdrama „Salz auf unserer Haut“ aus dem Jahr 1992 fanden im Kirchenkino ebenfalls ihren Platz.
Der Eintritt zu den Filmabenden ist frei. „Wir freuen uns jedoch über Spenden, die unserer Vorführtechnik und sozialen Projekten in Haan zugute kommen“, erklärt Klaus Nilgen. Für das abgelaufene Jahr gehen Spendengelder beispielsweise zu gleichen Teilen an den CVJM Haan und den Förderverein des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“. Beide Organisationen erhalten jeweils 300 Euro.
„Wir waren am Anfang wirklich zurückhaltend, ob wir das hinbekommen“, erklärt Jürgen Philippen und die drei anderen nicken. Doch das Kopfnicken wird noch intensiver, als er hinzufügt: „Mittlerweile macht uns das so viel Spaß, dass wir es unbedingt weiterführen wollen.“