Klartext mit Meike Lukat: „Wir wollen auf keinen Fall ein großes Einkaufszentrum“
Die Vorsitzende der Wählergemeinschaft spricht über ihre Konzepte für den Einzelhandel in Haan.
Haan. Frau Lukat, es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Sie als Bürgermeisterkandidatin antreten wollen. Stimmt das?
Meike Lukat: Die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan wird sich mit dem Thema Bürgermeisterkandidat auseinandersetzen, sobald sich das Thema für Haan stellt. Wenn wir wissen, wann Amtsinhaber Knut vom Bovert antritt. Aber wenn ich ausreichend Unterstützung erhalte und sich kein anderer passender Kandidat findet, dann würde ich antreten, natürlich. Das ist kein Kindheitstraum von mir.
Sondern?
Lukat: Es geht um die Notwendigkeit. Denn so wie zurzeit, kann es in Haan nicht weitergehen.
Was muss sich denn ändern? Welchen Themen stehen bei Ihnen und der Wählergemeinschaft oben auf der Agenda?
Lukat: Wir sind keine Ein-Thema-Gemeinschaft, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Uns geht es um ganz Haan — wir betrachten die Stadt als Gesamtkunstwerk.
Sie sprechen immer von „Wir“, aber alle politischen Anträge stellen Sie.
Lukat: Ich als Stadtverordnete formuliere die Anträge, die wir zuvor gemeinsam erarbeiten. Immer, wenn uns ein Thema unter den Nägeln brennt, formulieren wir einen entsprechenden Antrag.
Zu welchen Themen zum Beispiel?
Lukat: Für uns ist es sehr sehr wichtig, dass die Innenstadt belebt und dass die Bürger vom Lärm entlastet werden. Die Innenstadt soll fußgänger- und fahrradfreundlich werden. Und wir wollen die Kaiserstraße wieder zum Leben erwecken.
Wie könnte das gehen?
Lukat: Wir haben einen Antrag für den nächsten Bau- und Verkehrsausschuss gestellt, dass auf der Kaiserstraße zwischen der Einmündung der Schillerstraße und der zur Kampstraße Tempo 20 gelten soll, damit dort eine beruhigte Zone entsteht. Dies verbunden mit dem Durchfahrtverbot für den Schwerlastverkehr, der im nächsten Planungsausschuss am 3. Dezember beraten wird, und weiteren Maßnahmen, könnten wir es schaffen.
Wie steht die Wählergemeinschaft zum geplanten Windhövelcenter?
Lukat: Wir wollen auf keinen Fall ein großes Einkaufszentrum, wir wollen die Innenstadt einzigartig gestalten, zum Beispiel mit sogenannten Stadtgärten.
Auch der Sport liegt Ihnen am Herzen.
Lukat: Ja, sowohl der Leistungs- als auch der Breitensport sind für uns wichtige Themen. Da ist zum einen das Harzverbot. Aber wird gehen davon aus, dass sich das Thema jetzt nach dem Testspiel zugunsten der Unitas positiv entwickeln wird. Zum anderen müssen die Hallenzeiten überprüft werden. Wir streben kreative Lösungen für den Sport an.
Die wären?
Lukat: Wenn der Hagebaumarkt umzieht, könnte auf dem Gelände an der Böttinger Straße zum Beispiel eine Mehrzweckhalle entstehen, die auch als Veranstaltungsort dienen kann. Dafür braucht es natürlich einen Investor.
Sie arbeiten Vollzeit, haben drei Kinder und engagieren sich in der Politik, wie machen Sie das?
Lukat: Ich bin mit meinen Aufgaben gewachsen und nach jedem Kind besser organisiert. Ich bin aber auch sehr diszipliniert und haben einen Spitzenmann. Ohne Rückendeckung von zuhause schafft man das nicht.