Ab Januar verkauft Haan Strom
Stadtwerke und RWE besiegeln ihre Zusammenarbeit mit einem Vertrag.
Haan. Zum 1. Januar 2014 erweitern die Stadtwerke ihr laut Stadtwerke-Chef Stefan Chemelli „erfolgreiches Engagement in der Wasser- und Gasbranche“ um den Einstieg in die Stromsparte. RWE erhält eine Beteiligung von 25,1 Prozent, die die Sparten Strom, Gas, Wasser, Contracting Telekommunikation (elektronischer Datentransfer) und Straßenbeleuchtung umfasst. Vertreter von Stadtwerke, Stadt und RWE haben ihre Zusammenarbeit mit der Unterzeichnung des sogenannten Konsortialvertrages besiegelt. „Das Schriftstück beschreibt die Voraussetzungen der Beteiligung von RWE an den Stadtwerken und die Regeln der Zusammenarbeit der neuen Partner“, sagt Chemelli.
Das bedeutet, dass die Stadttochter künftig auch Strom verkaufen wird. Weil Chemelli aber erst am Mittwoch in der Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke die Strompreiskalkulation vorlegen wird und darüber abgestimmt werden muss, kann er noch nicht sagen, was die Stadtwerke künftig für die Kilowattstunde Strom berechnen werden. Kunden, die mit den Stadtwerken bereits „Haan & Spar“-Sonderverträge über den Bezug von Gas und/oder Wasser abgeschlossen haben, können diese um Strom beziehungsweise Ökostrom erweitern „und in den Genuss eines weiteren attraktiven Rabatts kommen“, sagt er.
Kunden, die ihren Strom von RWE oder einem anderen Energieversorger beziehen, müssen ihren Vertrag kündigen, wenn sie zu den Stadtwerken wechseln. Die Frage, ob sie dann weniger bezahlen als beispielsweise bei RWE, beantwortet Chemelli so: „Die aus der Zusammenarbeit entstehenden Synergien sollen an die Kunden weitergegeben werden. Es wird einen sehr attraktiven Strompreis geben.“
RWE bringt das Strom-Verteilernetz und die Straßenbeleuchtung sowie eine Bareinlage von 1,8 Millionen Euro ein. Die Stadt prüft derzeit den Verlauf der Straßenbeleuchtung in Gruiten an die Stadtwerke. Das Stromnetz und die Straßenbeleuchtung werden dann für 20 Jahre an RWE verpachtet. Die Westnetz GmbH, eine 100-prozentige RWE-Tochter, übernimmt für 20 Jahre die Betriebsführung.
„Ich hätte mir diesen Schritt ein paar Jahre früher gewünscht“, sagt Bürgermeister Knut vom Bovert, der sich auf die Zusammenarbeit freut: „Aber keiner weiß, wohin der Zug der Energiewende fährt. Wir hoffen, dass wir die richtige Entscheidung treffen.“