Kran ist da — Neubau kann beginnen
Auf der Baustelle Adlerstraße wurde gestern der Baukran aufgebaut. Dienstag beginnt Rohbauphase für das Gymnasium.
Haan. Was da gestern auf und unterhalb der Adlerstraße auf der Gymnasiums-Baustelle passierte, war Maßarbeit. Mit Hilfe eines 500-Tonnen-Autokrans wurde der große Baukran auf ein vorbereitetes Fundament in der riesigen Baugrube gesetzt. Auf elf Tiefladern rollten die Einzelteile des mächtigen stählernen Bauhelfers an, an dessen 65-Meter-Ausleger die Laufkatze hin und her gleitet und Lasten bis zu 23 Tonnen anheben und zielgenau wieder absetzen kann.
Der Materialtransport muss ab der nächsten Woche funktionieren. Denn Dienstag schon sollen die ersten Fundament-Arbeiten für den Schulneubau beginnen. „Das war erst für Anfang Juni vorgesehen, aber wir können schon starten“, berichtet Bauleiter Waldemar Mumber, der mittags kurz auf der Adlerstraße schaute, wie es mit der Vormontage des Kranauslegers aussieht: Gut. Die acht kräftigen und gelenkigen Männer des Kranunternehmens haben ganze Arbeit geleistet.
Per Funk dirigiert der Teamleiter der Baukranfirma den Führer des Autokrans einige Meter tiefer, unten in der Baugrube. Knappe Kommandos — etwa „Langsam nach rechts. Hub auf!“ — reichen. Zentimetergenau schweben die langen Teile heran, werden in Montageführungen eingefädelt und gesichert. Mit zwei Joysticks bedient der Kranführer seine Maschine. Eine Kamera oben am Ausleger liefert Kontrollbilder. Mit den Monteuren der Baukranfirmen hat der 46-Jährige schon mal gearbeitet: „Die sind hervorragend!“ Besonders der Teamleiter habe seine Aufgabe im Griff.
„Da musste nichts hin und her gestellt werden.“ Allgemein wertet der Mann mit 23-jähriger Berufserfahrung die Baukran-Montage eher als „Tagesgeschäft“. Nach der Mittagspause schwebt der Ausleger in die luftige Höhe. Dort oben turnen die gesicherten Monteure über das Stahlskelett, schlagen armdicke Stahlbolzen in die Montagemuffen und sichern sie mit fingerstarken Splinten.
Erst nach 22 Uhr darf der Autokran wieder von der Baustelle fahren. Montagnachmittag schon rollte er an — entgegen der Einbahnstraßenrichtung über die Diekerhofstraße, weil er sonst die Kurve zum Baugelände nicht geschafft hätte. An Ort und Stelle wurde er mit 104 Tonnen Kontergewichten ausgerüstet.
„Die Fahrzeuge sind derzeit das größte Problem“, erklärt Bauleiter Waldemar Mumber. Eigentlich wollte er den Baukran schon vorigen Freitag, am Brückentag, aufstellen lassen. Doch da war kein Mobilkran zu kriegen. Nur für die Montage am Dienstag (Autokranaufbau am Montag) war ein Fahrzeug zu organisieren. Es kam aus Gummersbach. Angefragt war sogar ein Unternehmen aus Süddeutschland.
Auch der Abtransport des felsigen Erdreiches aus der Baugrube stellt ein logistisches Problem dar. Täglich 80 bis 90 Sattelauflieger rumpeln auf die Baustelle, werden vom Großbagger beladen und fahren wieder weg. Das Felsmaterial wird zum Teil in der Tagebauverfüllung eingesetzt. Rund 20 000 Kubikmeter Material gilt es abzufahren; das sind rund 2000 Lkw-Ladungen.