Kunstraum ist seit 20 Jahren Treffpunkt für Kulturfreunde
Hans-Jürgen und Karlernst Braun sind Eigentümer und Mäzene.
Hilden. Die Erfolgsgeschichte des Kunstraums im Gewerbepark Süd wurde gestern gebührend gefeiert: mit Musik und humorigen Reden, mit Häppchen, einem besonderem Süß-Büffet und einer Ausstellung. Die „Bittergedanken“ von Willy L. Bitter, die am Sonntag eröffnet wird, waren bereits aufgebaut, und keine andere Schau hätte es zu diesem Anlass sein dürfen. Hat der Hildener Künstler doch vor 20 Jahren dem Kunstraum, einst eine Kantine, seinen Namen gegeben und die erste Ausstellung bestritten. Natürlich war er unter den Gästen.
Es kamen nicht nur die Vertreter aus Rat und Verwaltung, aus Bundes- und Landesregierung, sondern vor allem Künstler und Weggefährten der Brauns, alle mit einem Bezug zu dem Ort, der wie kein anderer in der Stadt für Begegnung steht. 220 Events hat es in den zwei Jahrzehnten gegeben, 90 davon waren Ausstellungen außergewöhnlicher Künstler. Christo & Jeanne Claude, James Rizzi, Günther Uecker, Heinz Mack, Otto Piene, Jörg Immendorff, K.O. Götz oder Hans-Peter Feldmann, der beim Festakt dabei war — sie alle haben hier ausgestellt.
Monika Doerr, die Kulturamtschefin, hat die Geschicke des Kunstraums von Anfang an mit so glücklicher Hand geführt, „dass es sich bei jedem Künstler gut im Lebenslauf macht, wenn da der Kunstraum auftaucht“, wie Bürgermeisterin Birgit Alkenings in ihrem Grußwort betonte. Landrat Thomas Hendele übernahm das berühmte Wimmelbild von Jaques Tilly als Geschenk und dankte im Namen des Kreises den Brüdern Hans-Jürgen und Karlernst Braun, die weit mehr sind als Eigentümer. Sie sind Mäzene. Die beiden erinnerten in einem Dialog an ihre ganz persönlichen Begegnungen, zum Beispiel mit Immendorff und Campino. Zum Schluss gaben sie bekannt, dass der anwesende Haaner Fotograf Wolf de Haan eine Werkschau über Willy Bitter herausgegeben hat. Freunde der Brauns sind etwa Klaus König und Ulla Heidelberg-König, „Uralt-Hildener“, wie sie erzählten. „Ich war im Alter von drei Tagen schon in der Zeitung“, erzählte die heute 65-Jährige. „Ich war Hildens 30 000 Einwohner.“ Leider habe es die Stadt in der Zeit nicht geschafft, „sich zu verdoppeln“. Auch sonst: viele Gespräche, viel Herzlichkeit, viele Begegnungen. Der Kunstraum machte zum Festakt seinem Ruf alle Ehre.
Die Ausstellung „Bittergedanken“ wird morgen, Sonntag, 3. Dezember, um 11 Uhr an der Hofstraße 64 eröffnet. Sie ist bis 7. Januar zu sehen.