Kurzer Weg zum Traumjob
Agentur für Arbeit hilft Ornela Fojleta (25) bei der Ausbildung zur Altenpflegerin.
Haan. Mit Ornela Fojleta (25) wirbt die Agentur für Arbeit gerne. Schließlich ist die junge Frau aus Albanien, die aktuell eine Weiterbildung zur examinierten Altenpflegerin absolviert, ein gutes Beispiel dafür, wie Betriebe auf der Suche nach Fachkräften unterstützt werden. Sie ist zudem ein Beispiel, wie motivierte, aber nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter eine entsprechende Weiterbildung mit Aussicht auf Festanstellung erhalten können.
Als Pflegehelferin war Fojleta durch ihren Einsatz und ihr Engagement dem Leiter des Seniorenzentrums Stella Vitalis, Detlef Berstermann, aufgefallen. „In der Altenpflege spricht man weniger von Beruf als vielmehr von Berufung. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die aufopferungsvolle Mitarbeiter braucht, die auch bereit sind, im Schichtbetrieb zu arbeiten“, sagt er. Und weil sich auch in seiner Einrichtung der Fachkräftemangel bereits bemerkbar macht, wollte er seiner Mitarbeiterin zu weiteren Qualifikationen verhelfen.
Denn Ornela Fojleta hat zwar ihren Realschlussabschluss und anschließend, weil sie keinen Ausbildungsplatz fand, am Berufskolleg eine (schulische) Ausbildung zur Sozialpflegerin gemacht, eine Festanstellung fand sie damit aber nur schwer. Zwar wurde sie immer wieder als Pflegehelferin eingestellt, aber nur befristet. Sie musste immer wieder befürchten, arbeitslos zu werden. Und einen drei Jahre dauernden Ausbildungsvertrag wollte sie mit 25 Jahren nicht mehr unterschreiben. „Ich habe ja meinen eigenen Haushalt“, sagt sie. Mit dem Gehalt als Auszubildende hätte sie den aufgeben müssen. „Und ich wäre ein Fall fürs Jobcenter geworden“, sagt sie.
Weil aber Detlef Berstermann auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen ist und in der jungen Frau Potenzial sah, wandte er sich an die Agentur für Arbeit. „Ich gebe zu, ich hatte Bedenken“, sagt er. Er sah viel Arbeit und noch mehr Bürokratie auf sich zukommen. „Aber dann lief die Zusammenarbeit viel problemloser als ich gedacht habe“, sagt er. Denn schnell war klar, dass Ornela Fojleta mit Hilfe und Unterstützung der Agentur für Arbeit zur examinierten Altenpflegerin weitergebildet werden kann, während sie — inzwischen — fest angestellt bleibt. Die Agentur trägt ihre Ausbildungskosten und beispielsweise auch die Bücher, die Ornela Fojleta für den Unterricht braucht. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich das hätte finanzierten sollen“, sagt sie.
Aus Sicht von Ute Ackerschott, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann, hat die junge Frau alles richtig gemacht. Sie habe einen vernünftigen Schulabschluss und mit der Ausbildung zur Sozialhelferin einen Grundstock für die Weiterbildung gelegt. „Und ihre Berufswahl kam auch nicht aus der Verzweiflung, sondern weil sie das wirklich wollte“, sagt Ute Ackerschott.