Lions spenden 3200 Euro für Anti-Gewalt-Projekt im Kindergarten
26 400 Euro hat der karitative Verein seit 2007 auch schon für das Gewaltpräventionsprogramm „Faustlos“ an Hildener Schulen gespendet.
Hilden. Ralf G. Kraemer bemühte eine alte Familienweisheit: „Der Onkel, der Geschenke bringt, ist immer beliebter als die Tante, die Klavier spielt“, scherzte der Sprecher des Lions Club Hilden. In der Tat durften sich die meisten in der Runde, die gestern morgen bei Kaffee, Wasser, Äpfeln und Weintrauben in der Kita „Die Arche“ zusammensaßen, reich beschenkt vorkommen. 26 400 Euro hat der karitative Verein seit 2007 nun schon für das Gewaltpräventionsprogramm „Faustlos“ an Hildener Schulen gespendet. Ein ähnliches Programm zieht nun bald in viele Kindergärten ein. Dessen Stars sind die beiden Fingerpuppen „Fine“ und „Finn“. Sie sollen dafür sorgen, dass Kinder schon früh lernen, ihre Aggressionen zu zügeln. Das ist Teil des neuen, innovativen Frühförderprogramms namens „Fäustling“.
Knapp 3200 Euro unter anderem aus dem Adventskalenderverkauf schießt der Lions Club hier zu. „Wir sind enorm froh, dass wir etwas gefunden haben, das nachhaltig wirkt und in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird“, sagt Lions-Mitglied Reinhard Gatzke, der zusammen mit Susanne Hentschel vom Jugendamt vor elf Jahren die Förderung des ersten Präventionsprojekts gestartet hatte. Exakt 84 Lehr- und Erziehungskräfte aus Hilden haben seitdem bereits an der Fortbildung „Faustlos“ teilgenommen. Dabei geht es um den Umgang mit Gewalt und aggressivem Verhalten von Kindergarten- und Grundschulkindern im Arbeitsalltag. Ab Herbst 2018 bietet die städtische „Präventionsstelle gegen Gewalt und Sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ zusätzlich das Frühförderprogramm „Fäustling“ an, eben jene neue Version speziell für Kleinkinder in der Kita.
Wie wichtig das ist, betonte gestern unter anderem Stephanie Jäschke (Kita Rappelkiste) stellvertretend für die anderen beteiligten Einrichtungen: „Viele Eltern sind mit der Organisation ihres Alltags auch durch immer mehr Arbeitsstress derart überfordert, dass sie mit Gewaltausbrüchen ihrer Kinder nicht mehr richtig umgehen können.“ Mit dem Bringen des Nachwuchses in die Kita verbinde sich dann auch der Wunsch, das Personal möge jetzt bitte den Erziehungspart übernehmen.
„Wir wollen alle stärken, Erzieher, Kinder, aber eben auch die Eltern“, sagte Hentschel.