„Ylenia“ fegt über die Region hinweg Sturm: Bäume versperren Wege
Kreis Mettmann · Der Sturm hat in Hilden und Haan mehrere Bäume entwurzelt. Verletzte sind laut Polizei keine zu beklagen, dafür aber Sachschaden. In den kommenden Tagen soll es weiter stürmisch bleiben – und teilweise kräftig regnen.
Feuerwehr und Polizei in Hilden, Haan sowie den anderen Städten im Kreis Mettmann sind am Mittwochabend und am Donnerstag zu einigen Unwetter-Einsätzen ausgerückt. Sturm „Ylenia“ fegte über die Region hinweg und hat einige Bäume entwurzelt.
Während im Kreis Borken der Strom ausfiel und am Niederrhein Sturmschäden für die Einstellung des Zugverkehrs auf den Strecken der Nordwestbahn sorgten, blieb es im Kreis Mettmann offenbar bei verhältnismäßig kleinen Schäden. Baustellenzäune, Schilder und Müllcontainer seien in einigen Städten weggeweht worden. Einige – teilweise auch recht dicke – Äste landeten auf Bürgersteig und Straße. „Auf dem Gelände der LVR-Klinik in Langenfeld ist ein Baum umgestürzt und hat zwei Autos beschädigt“, erklärt Polizeisprecher Daniel Uebber. Verletzte haben es im Kreis keine gegeben.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch vor starken Orkanböen gewarnt. Der Schulunterricht am Donnerstag wurde daraufhin vorsorglich abgesagt. In Hilden hatte die Stadt die Sportanlagen geschlossen. Auch der Wochenmarkt auf der St.-Konrad-Allee fiel aus. „Der Nordmarkt am Freitag kann stattfinden. Es ist allerdings fraglich, ob auch alle Beschicker erscheinen und aufbauen werden“, erklärt Hildens Stadtsprecherin Lina Schorn. „Ob der Hauptmarkt am Samstag durchgeführt werden kann, ist davon abhängig, ob das angekündigte Sturmtief bis dahin vorbei ist beziehungsweise überhaupt Auswirkungen auf diese Region hat.“
Ob die Sportplätze geschlossen bleiben, entscheidet die Stadt gemeinsam mit dem Fußballverband frühestens am Freitagnachmittag. „Eine etwaige Sperrung hätte die Folge, dass Nachholspiele in die Spielpläne eingearbeitet werden müssten. Aktuell liegt für das Wochenende keine Amtliche Wetterwarnung vor. Daher wäre eine Sperrung im Moment nicht verhältnismäßig. Kurzfristig könnten die Schiedsrichter aber entscheiden, ob ein Spiel durchgeführt werden kann“, erklärt Lina Schorn. Spielplätze und Grünanlagen sollen weiterhin gemieden werden. „Oft sind nach Stürmen noch lose Äste in Bäumen und Sträuchern vorhanden, die auch bei leichteren Böen herunterfallen können.“
Haaner Markt: Über Absage
wird kurzfristig entschieden
In Haan war der städtische Waldfriedhof geschlossen, ebenso die Sportplätze. Über eine Absage des Haaner Wochenmarktes am Samstag werde man – je nach Wetterlage – aber kurzfristig entscheiden, hieß es Donnerstagmittag aus dem Rathaus. Die Haaner Abfallberatung teilte mit, Entsorger Awista leere nicht nur planmäßig die Mülltonnen, sondern hole auch den Sperrmüll ab, allerdings mit dem Zusatz: „Als Bürger sind Sie für die Sicherung Ihres Sperrgutes verantwortlich, daher stellen Sie den Sperrmüll gut gesichert und möglichst windgeschützt ab.“
Die Feuerwehren im Kreis hatten sich auf eine anstrengende Nacht mit vielen Einsätzen eingestellt und vorsorglich weitere Kräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Auch das Personal der Leitstelle war aufgestockt worden. „Wir hätten deutlich mehr Einsätze erwartet“, erklärte Hans-Peter Kremer, Chef der Hildener Feuerwehr. Zweimal musste die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag ausrücken. Einmal war ein Baum auf den Westring gestürzt, ein anderes Mal hatte der Sturm einen Baum in eine extreme Schieflage gebracht.
Die Feuerwehr in Haan rückte bis 11 Uhr am Donnerstag zu acht Einsätzen aus – allesamt umgestürzte Bäume, erklärte ein Sprecher. Bereits um kurz nach 22 Uhr am Mittwoch war ein Baum auf die Ohligser Straße gestürzt. Um kurz vor 4 Uhr in der Nacht beseitigten die Helfer einen Baum, der an der Landstraße auf ein Auto gefallen war. Ein weiterer Baum lag gegen 6 Uhr auf der Ellscheider Straße. Später einer auf der Elberfelder Straße. Ähnliche Fälle gab es auch in Gruiten (Bäusenberg, Neandertalweg).
Der Stromnetzbetreiber Westnetz teilte mit, bis zum Ende des Wochenendes seine Bereitschaftsteams vergrößert zu haben. Zwar sei der starke Wind für die Stromleitungen kein Problem, denn auch starke Stürme könnten diesen normalerweise nichts anhaben. Probleme könnten aber Bäume oder Äste bereiten, die bei einem Sturm in die Freileitungen geraten. Bei solchen Ereignissen schalteten Sicherheitssysteme die betroffene Leitung ab.
Am Donnerstagmorgen hob der Deutsche Wetterdienst die Warnung vor orkanartigen Böen zunächst auf. Die Warnungen vor schweren Sturmböen (in der Spitze bis 110 km/h) und Dauerregen blieben jedoch weiter bestehen. Der DWD warnt noch über das gesamte Wochenende und bis Montag in Deutschland vor Sturm und starken Regenfällen: Bis Montag könne es vor allem in den westlichen Mittelgebirgen zu Regensummen zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter kommen, es seien auch bis 130 Liter möglich. Dann drohen in einigen Regionen NRWs Überschwemmungen, hieß es. Bereits Freitagmittag soll es in NRW auch wieder orkanartige Windböen geben.