Minister belohnt Energiesparen
Johannes Remmel zeichnete gestern in Hilden Betriebe aus, die mit Erfolg am Projekt Ökoprofit teilnahmen.
Hilden. Die Betriebe hatten 2014 an dem Projekt „Ökoprofit“ teilgenommen und wurden gestern von NRW-Umweltminister Johannes Remmel und Landrat Thomas Hendele im Berufskolleg Hilden für ihren Einsatz ausgezeichnet. Auch der Veranstaltungsort selbst erhielt als Ökoprofit-Teilnehmer Umweltzertifikate. Zum dritten Mal hatte der Kreis Mettmann Unternehmen zur Beteiligung aufgerufen, weil die positiven Erfahrungen aus zehn Jahren Ökoprofit NRW überzeugten.
Das Klimaschutzprojekt wird vom Land gefördert und unterstützt regionale Kooperationspartner. „Es wurden beeindruckende Ergebnisse erzielt. Mit relativ einfachen Mitteln haben die Firmen bewiesen, dass Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch sind“, betont Landrat Thomas Hendele zu Beginn vor den rund 90 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Denn die Basis des Projektes, die Verknüpfung von ökonomischem Gewinn und ökologischem Nutzen, hatten alle Betriebe umsetzen können.
Das zeigte sich etwa auch am Berufskolleg Hilden: Auf Initiative der Schüler hatte die Einrichtung im Rahmen von Ökoprofit durch konsequente Mülltrennung den Abfall um sieben Tonnen pro Jahr reduziert und so 3000 Euro eingespart. Zusammen mit Sparmaßnahmen bei der Energie ergab sich so eine jährliche Kostenersparnis von 47 000 Euro.
„48 von 60 Maßnahmen unter dem Dach von Ökoprofit Kreis Mettmann 2015 lassen sich monetär mit 165 531 Euro Einsparungen pro Jahr bewerten“, so Landrat Hendele. Ihnen steht eine einmalige Investitionssumme von rund 580 000 Euro gegenüber. „Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.“
Auch im Hildener Rathaus ist eine Menge geschehen: So wurde unter anderem die Warmwasserversorgung und damit die Heizung des Verwaltungsgebäudes in der wärmeren Jahreszeit außer Betrieb genommen. Schon alleine dadurch können 6000 Euro jährlich eingespart werden. Weitere 885 Euro jährlich spart die Kommune durch den Einbau anderer Perlatoren an den Waschtischen und WC-Anlagen im Rathaus. Gekostet hat sie das lediglich einmalig 175 Euro. Der Austausch der 24 Jahre alten Heizung im Rathaus (Kosten: 150 000 Euro) spart jährlich rund 18 000 Euro. Er hat sich also nach acht Jahren amortisiert.
Für das Engagement dankte auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel vor der Übergabe der Urkunde den zehn Unternehmen und dem Kreis. „Die Rohstoffe sind begrenzt und wertvoll wie Wasser und Luft. Und es ist eine große Herausforderung und unser Ziel, bis zum Jahr 2050 das Zwei-Grad-Ziel beim Klimaschutz zu erreichen.“ Deshalb müsse man auch in NRW runter von 16 Tonnen CO2 auf drei bis vier Tonnen, so der Grünen-Politiker. Diese Einsparung müsse in allen Lebensbereichen erfolgen. Der Kreis Mettmann sei auf dem richtigen Weg, denn aus ihm stammten die neuen Heizungspumpen, die 80 Prozent Energiekosten sparen. „Wir brauchen Facharbeiter, Ingenieure und Umweltschützer“, schloss Remmel mit Blick auf das Berufskolleg.