Naturschützer informieren über Insektensterben
Der BUND verteilte 500 Samentütchen auf der Mittelstraße.
Hilden. Voller Freude packt Franziska Kugel ein paar Samentütchen in ihren Rucksack. „Ich finde die Aktion sehr gut und hoffe, dass noch mehr Leute vorbeikommen und sich ein Tütchen abholen.“ Die Hildenerin, die von dem Stand über das Internet erfahren hat, wusste genau, wer die Samen gebrauchen kann „ Als ich gesehen habe, dass es solch eine Aktion gibt, musste ich herkommen und etwas für meinen Vater mitnehmen. Der will nämlich Hobbyimker werden.“
Der Naturschutzverein BUND Hilden hatte Samstagmittag einen Stand auf der Mittelstraße aufgebaut, um auf das Insektensterben aufmerksam zu machen. Manche der acht Aktivisten hatten sich noch Schmetterlinge und Bienen, gebastelt aus Karton, umgehangen, um für ihr Anliegen zu werben. Sprecherin Claudia Roth und viele andere Helfer wollten die Passanten ausführlich über das Thema informieren. Darüber hinaus lagen 500 Samentütchen mit einer Blumen- und Kräutermischung bereit, um an die Besucher des Standes verteilt zu werden. „Die Samenmischung besteht aus 40 verschiedenen ein- und mehrjährigen Pflanzenarten, so dass wir mit Hilfe der Hildener in unserer dicht besiedelten Stadt ein paar neue Naturoasen schaffen können.“, erzählt Roth.
„Da Studien ergeben haben, dass sich in den vergangenen 25 Jahren der Gesamtbestand an Insekten um 75 Prozent verringert hat, wollen wir lokal dagegen vorgehen und bessere Lebensbedingungen für die Insekten schaffen.“ Auch Ingeborg Forsthoff-Bauer interessiert sich sehr für den Umweltschutz in ihrer Stadt „Die starke Abholzung von Bäumen an der Hildener Autobahn bereitet mir große Sorgen. Doch auch ich weiß, dass manchmal kleine Taten Probleme lösen können“, sagt sie. „Daher halte ich meinen Garten frei von chemischen Mitteln und werde die Samen aus den Tütchen bei mir verteilen.“