Haan Pflege-Azubis leiten Station

Haan · Eine Woche lang managen 17 Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege den Stationsalltag im St. Josef-Krankenhaus Haan.

Oussama Al Hausi und Justin Weinert (beide im 3. Ausbildungsjahr) mit Brigitte König (Krankenpflegerin und Praxisanleitung).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Dienstpläne vorbereiten, Pflegetätigkeiten planen und durchführen, Aufnahmen, Verlegungen und Entlassungen von Patienten organisieren – all diese Aufgaben oblagen in der vorigen Woche den Auszubildenden des Katholischen Bildungszentrums Haan. Begleitet und kontrolliert wurden sie dabei von Kursleiterinnen des KBZ und erfahrenen Pflegekräften. In wenigen Wochen werden sie als letzter Jahrgang dieses Ausbildungsganges ihre Staatsexamina zum/zur Gesundheits- Krankenpfleger/in ablegen und hatten im Rahmen des Führungsprojekts nun noch einmal die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen weiter zu vertiefen.

Osama Al Hausi ist einer von ihnen. Er absolviert seine Ausbildung im St. Josef-Krankenhaus Haan. Für ihn war diese Woche eine besondere Erfahrung. „Ich hatte die Chance, näher am Patienten zu arbeiten“, erzählt er. Aber auch die Zusammenarbeit auf Station habe Spaß gemacht. „Wir haben uns im Team super organisiert und gegenseitig unterstützt. Einander loben und Danke sagen – auch das ist im Stationsalltag sehr wichtig und war eine der Regeln, die wir vorab gemeinsam erarbeitet hatten.“

Lob aussprechen war aber auch nicht schwer, denn alle Teilnehmenden haben ihr Bestes gegeben und einen guten Job gemacht – das bestätigt auch Brigitte König, examinierte Krankenschwester und Praxisanleiterin im Haaner Krankenhaus. „Am Anfang gab es noch viele Fragen, aber nach wenigen Tagen haben die Azubis den Stationsalltag im Grunde selbstständig gemeistert“, berichtet sie stolz. „Als Praxisanleiterin ist es schön, diese Entwicklung begleiten zu dürfen.“

Pflegeazubi Justin Weinert übernahm Leitung im Spätdienst

Pflegeazubi Justin Weinert übernahm am Wochenende bereits die Leitung im Spätdienst, auch in dieser Funktion müssen sich die angehenden Pflegefachkräfte im Rahmen des Führungsprojekts beweisen. „Es macht schon einen Unterschied, ob man Aufgaben zugeteilt bekommt oder diese an das Team abgibt und alles alleine koordiniert“, resümiert er. Justin Weinert kann sich gut vorstellen, später eine Weiterbildung zum Praxisanleiter zu machen. Osama Al Hausi hingegen denkt über eine Fachweiterbildung in der Notfallmedizin nach. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch dabei kann das Führungsprojekt helfen: die eigenen Stärken und Ziele zu erkennen – und natürlich einen realistischen Eindruck von den umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgaben auf einer Station zu bekommen.

„Ein Praktikum in dieser Form, das bietet nicht jede Schule an“, sagt Sara Bujic, Lehrerin im Katholischen Bildungszentrum in Haan. „Die Organisation erfordert eine Menge Vorarbeit. Mittlerweile sind wir bekannt für dieses Angebot.“ Im vorigen Jahr musste die Praxis für die jungen Leute kurz vor dem Abschluss wegen Corona ausfallen. „Umso glücklicher sind wir, dass es zurzeit wieder läuft“, sagt Cerstin Tschirner, für die Unternehmenskommunikation in der Kplus-Gruppe zuständig. Und Silke Erfkämper, Kursleiterin im Katholischen Bildungszentrum (KBZ) verrät: „Es gibt bereits Überlegungen, das Führungsprojekt zeitlich auszuweiten.“

Natürlich fehle es in allen Krankenhäusern an Pflegekräften, erklärt Cerstin Tschirner. Das Katholische Bildungszentrum an der Robert-Koch-Straße in Haan ist eine staatlich anerkannte Pflegeschule, die rund 300 Plätze anbietet. Die seien nicht immer so einfach zu besetzen, so Tschirner. Dabei sei die dreijährige Ausbildung sehr gut bezahlt. Ausbildungsbeginn ist immer im April und im Oktober. Eine Bewerbung ist ganzjährig möglich.