Hilden Die Stadt Hilden könnte bald neue Fahrradstraßen ausweisen

Hilden. · Experten machen der Politik Vorschläge, welche Straßen sich besonders gut als Fahrradstraßen eignen. Der Fachausschuss berät.

Die Hagelkreuzstraße ist Hildens einzige Fahrradstraße.

Foto: Tobias Dupke

Klimawandel, Klimanotstand, Klimaschutz – was weltweit diskutiert wird, sorgt in Hilden für konkrete Veränderungen. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses sprechen kommende Woche Mittwoch, 20. November, über den Vorschlag, mehrere Straßen in Hilden zu Fahrradstraßen umzugestalten. Auf Antrag der Grünen hatte die Verwaltung bereits im vergangenen Jahr eine Firma mit einem Gutachten beauftragt, um potentielle Straßen unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis liegt jetzt vor: Das Planungsbüro empfiehlt, in einer ersten Phase vier Straßen für den Radverkehr zu optimieren.

Insgesamt schauten sich die Mitarbeiter der Planungsgemeinschaft Verkehr (PGV) aus Hannover zwölf von der Politik vorgeschlagene Straßen in Hilden an und zählten den Verkehr. Lediglich die Hummelsterstraße fällt mit einem Fahrradanteil von 21 Prozent komplett aus den Planungen heraus. Luisenstraße, Am Stadtwald sowie die Pungshausstraße liegen im Bereich zwischen 25 und 35 Prozent und sollen in einer weiteren Erhebung in zwei Jahren noch einmal auf einen Anstieg des Radverkehrs hin überprüft werden. Die Schulstraße (72 Prozent), Hagdornstraße (zwischen 55 und 61 Prozent), Schlichterweg (59 Prozent) und Am Jägersteig (54 Prozent) eignen sich laut PGV aber schon jetzt hervorragend für die Einrichtung von Fahrradstraßen.

Fahrradstraßen sollen dem Autoverkehr bevorrechtigt sein

Darüber hinaus spricht das Planungsbüro auch für die Augustastraße (37 Prozent, in Zusammenhang mit Hagdornstraße empfehlenswert) und Am Strauch (gegebenenfalls erst mit dem zweiten Schwung) die Empfehlung aus, eine Fahrradstraße zu errichten. Der Radweg auf der Bismarckstraße sollte laut PGV angepasst werden. Er läuft in entgegengesetzter Richtung zum Autoverkehr und müsste unter anderem einen größeren Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos erhalten. Was bedeutet die Einführung von Fahrradstraßen eigentlich konkret? Die Fahrradstraßen sollen in Hilden künftig möglichst bevorrechtigt gegenüber dem Autoverkehr geregelt werden. „Die Fahrradstraßen sollen ohne große Änderungen am baulichen Bestand eingerichtet werden. Von daher beziehen sich die wesentlichen Empfehlungen auf Beschilderungs- und Markierungsmaßnahmen“, erklärt das Planungsbüro. Auf den Fahrradstraßen wird die Rechts-vor-links-Regelung aufgehoben. „Grundsätzlich empfohlen wird die Anlage eines Sicherheitstrennstreifens“ zu den Parkplätzen am Rand. Unfälle durch sich öffnende Autotüren
(„Dooring“) oder andere Konflikte beim Ein- und Ausparken könnten so vermieden werden. Eine 30 auf dem Asphalt erinnert die Autofahrer ans Tempolimit.