Realschule plagen Lehrerausfälle
Durch Krankheit und Mutterschutz fällt in Hilden verstärkt Unterricht aus.
Hilden. Manchem Schüler mag es gefallen, dass Unterricht ausfällt. Für seine Eltern hingegen ist es nicht zumutbar, wenn der Ausfall zum Dauerzustand wird. Genau dies beklagt die Klassenpflegschaft einer siebten Klasse an der Hildener Wilhelmine-Fliedner-Realschule. „Die Situation ist besonders im Englischunterricht gravierend“, sagt deren Sprecher Arif Yilmaz.
Seit den Weihnachtsferien habe sich die Lage noch zugespitzt: „In den letzten Wochen haben die Kinder nur einmal Englischunterricht gehabt“, sagt Yilmaz. Laut Lehrplan seien drei Stunden Englischunterricht pro Woche vorgesehen.
Schulleiter Guedo Wandrey kann die Verärgerung der Eltern nachvollziehen. Er wisse, „dass es brennt“. Aber die Situation sei durch Krankheit und Mutterschutz nun einmal so. Dies habe er den Eltern schriftlich mitgeteilt. „Wir sind auch nicht untätig gewesen“, sagt er. Sogar vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, das ebenfalls zum evangelischen Schulzentrum in Hilden gehört, seien Kollegen eingesprungen, um die Ausfälle zu kompensieren. Über die auch aus Sicht des Schulleiters problematische Situation habe er die Landeskirche als Träger des Schulzentrums informiert.
Dort ist Kirchenrechtsdirektorin Gunhild Achenbach zuständig. „Die Schule ist bemüht, den Ausfall so gering wie möglich zu halten“, sagt sie. Aus ihrer Sicht sei die Situation an der Realschule nicht außergewöhnlich: „Diese Problematik gibt es überall.“ Vor allem für Realschulen sei es schwer, Lehrer zu bekommen, zumal dies nur mit einem Zeitvertrag möglich sei.
Denn der von der Bezirksregierung aufgestellte Personalschlüssel lasse keine weiteren unbefristeten Einstellungen zu. Dazu müsste die Bezirksregierung ihre Zustimmung zur Refinanzierung geben. Aus eigenen Mitteln könne die Landeskirche angesichts ihres Sparzwangs dies nicht leisten.