Robert Abel (UWG): „Die Innenstadt soll mehr Aufenthaltsqualität bieten“
Robert Abel will mit der Unabhängigen Wählergemeinschaft das Gesamtkonzept für die City vorantreiben.
Herr Abel, das Gerücht geht um, dass die UWG zur nächsten Kommunalwahl gar nicht mehr antreten will. Stimmt das?
Robert Abel: Nein, das stimmt nicht. Wir als UWG werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit wir die Wahlkreise vollständig besetzen können und künftig mit mehr als zwei Ratsmitgliedern im Stadtrat vertreten sind. Dort auch in Zukunft mitzuwirken, ist unser erklärtes Ziel.
Was muss denn bis zur Wahl politisch noch auf den Weg gebracht werden?
Abel: Was uns sehr am Herzen liegt, ist die Innenstadt. Auch wir setzen uns für ein Gesamtkonzept ein. Dazu gehören dann auch die Überbauung der Rathauskurve und das Gelände der Landesfinanzschule. Die Innenstadt soll nicht nur zum Einkaufen einladen, sondern auch Aufenthaltsqualität bieten — abseits von der Haaner Kirmes und dem Haaner Sommer.
Bedeutet das in der Konsequenz, die Lkw aus der Innenstadt zu verbannen?
Abel: Das ist illusorisch. Dennoch sollten wir im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten nach Wegen suchen, den Lkw-Verkehr da fernzuhalten, wo schwächere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind.
Braucht Haan das Windhövel-Center?
Abel: Das Einkaufszentrum haben wir im Fokus, aber wir sehen auch die vielen Leerstände in der Stadt. Dort könnte ein ganzjähriger Wochenmarkt einziehen, das wäre unsere Idee.
Wie soll das gehen? Soll die Stadt die Ladenlokale anmieten und dann weiter vermieten?
Abel: Das ist bislang nur eine Idee, die die Aufenthaltsqualität erhöhen könnte. Wie das eigentümerrechtlich umgesetzt werden kann, müsste noch geklärt werden. In den Räumen der Landesfinanzschule könnten wir uns die Schaffung einer kulturelle Begegnungsstätte in der Innenstadt vorstellen.
Aber als kleine Partei werden Sie solche Projekte kaum durchsetzen können. Frustriert das?
Abel: Wir haben uns darauf eingestellt und wollen durch Argumente überzeugen. Wir fühlen uns der Sache verbunden und freuen uns, wenn unseren Argumenten gefolgt wird.
Schreiben Sie das aktuelle Bemühen der Fraktionen und der Stadt um den barrierefreien Ausbau des Gruitener Bahnhofs auf die UWG-Fahnen?
Abel: Uns wurde schon vorgeworfen, dass wir uns mit fremden Fe dern schmücken. Ich würde sagen, wir haben unseren Teil dazu beigetragen. Wir werden weiterhin Nadelstiche setzen und sind überzeugt, dass alle Fraktionen beim Thema Bahnhof am Ball bleiben.
Befürchten Sie, dass die neue Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan die UWG Stimmen oder womöglich Sitze im Rat kosten wird?
Abel: Für uns ist die Wählergemeinschaft keine Konkurrenz, wir sehen sie als Bereicherung für die Stadt. Wir fühlen uns etabliert.