Sanierung nur mit Lärmschutz
Politiker begrüßen die Bemühungen zur Modernisierung des Sportplatzes Gruiten. Das Planungsamt meldet Bedenken an und empfiehlt ein Lärmschutzgutachten.
Gruiten. Geld wird es nicht geben, aber wohlwollende Zustimmung haben die Politiker im Stadtrat für die Sanierung des Sportplatzes Gruiten inzwischen signalisiert. Mit dem „Ja“ der Politik im Rücken können sich der TSV Gruiten und der Förderverein Fußball Haan-Gruiten weiter den Zielen widmen, den Ascheplatz in Gruiten durch einen Kunstrasen zu ersetzen sowie vier neue Laufbahnen à 100 Meter und eine neue Sprunggrube anzulegen.
Allerdings wird bei der geplanten Modernisierung des Platzes der Lärmschutz eine entscheidende Rolle spielen, wie das städtische Planungsamt zu bedenken gibt. Unter anderem sei dann ein Lärmschutz in Richtung der Bebauung an der Sinterstraße notwendig.
Errichtet werden könnte eine Lärmschutzwand direkt auf dem Sportplatz, allerdings müsste dann auf die 400 Meter Rundbahn verzichtet und eine bereits angelegte Schutzpflanzung entfernt werden. Auch gehen Fachleute im Planungsamt davon aus, dass bereits auf dem Bolzplatz Sinterstraße die Immissionsrichtwerte deutlich überschritten werden.
„Damit ist abzusehen, dass bei Sanierung des Sportplatzes und des Bolzplatzes voraussichtlich weitere Lärmschutzmaßnahmen erforderlich werden.“ Die Empfehlung aus dem Rathaus: Die Lärmsituation im Falle einer Platzsanierung durch einen Gutachter untersuchen zu lassen.
Erste Informationen über finanzielle Auswirkungen eines möglichen Lärmschutzes will Dieter Schauf, Vorsitzender des Fördervereins Fußball, kommende Woche einholen. „Auch Unterlagen von der Stadt haben wir bereits bekommen, unter anderem ein Bodengutachten, das die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte“, sagte er Donnerstag auf WZ-Nachfrage. Die hätte er bereits Herbert Cornelius, Diplom-Ingenieur mit Erfahrungen im Sportplatz-Bau, übergeben. Cornelius ist eines von zwölf Mitgliedern, die sich einem Arbeitskreis zusammengeschlossen haben, der die Sanierung auf den Weg bringen will (WZ berichtete).
Eine städtebauliche Entwicklungschance für Gruiten sieht das Planungsamt allerdings nur bei einer Verlagerung der Anlage an die Windfoche. Es sei richtig, dass eine Sportanlage im Siedlungsbereich für den Schul- und Kindersport günstiger ist, allerdings biete nur der neue Standort eine bessere Lösung der Immissionsproblematik sowie Planungs- und Investitionssicherheit. „Erweiterungsmöglichkeiten bestehen nur bei einer modernen Anlage am Siedlungsrand“, heißt es in dem Vermerk des Planungsamtes.
Findet die Verlagerung nicht statt, entstehen der Stadt übrigens keine finanziellen Verluste. Denn nach wie vor werden die dafür vorgesehenen Flächen als Ackerland genutzt. Und so sind sie auch im städtischen Haushalt ausgewiesen: mit einem Wert von 4,50 Euro pro Quadratmeter.