Schüco schließt: Aus für 150 Mitarbeiter in Haan
Das Unternehmen verlegt seine Produktion nach Leipzig. Der Hälfte der Mitarbeiter wird dort ein Job angeboten.
Haan. Mittags im Schüco Werk am Schasiepen in Haan: Die Werkleiter der Kunststoffproduktion, Helmut Marzahn und Stefan Valerius, teilen der 150-köpfigen Belegschaft mit, dass der Standort Haan aufgegeben wird.
Zum 31. Dezember dieses Jahres will das Unternehmen seine beiden Produktionsstätten in Haan und Weißenfels bei Leipzig am ostdeutschen Standort zusammenlegen. Unternehmenssprecher Thomas Lauritzen begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass Logistikosten gesenkt werden sollen.
In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es: „Diese Entscheidung ist für Schüco ein notwendiger Schritt, um in einem europaweit stagnierenden Markt bei stark schwankenden Nachfragestrukturen weiterhin erfolgreich zu sein.“
1985 hat Schüco die Firma Schnicks in Haan übernommen, produziert dort seitdem Kunststoffprofile für Fenster, Fassaden und Türen und beschäftigt überwiegend Facharbeiter, aber auch 13 Auszubildende.
Weil Schüco die Haaner Produktionsanlagen nach Weißenfels verlegen will, wird der Hälfte der Belegschaft dort ein Arbeitsplatz angeboten. Für alle anderen Mitarbeiter soll mit dem Betriebsrat ein Sozialplan aufgestellt werden. „Wir wollen uns aber auch darauf konzentrieren, den Standort zu retten“, sagt Markus Platz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Für ihn, seine Kollegen in dem siebenköpfigen Gremium und die übrige Belegschaft kam die Nachricht völlig überraschend. „Es gab keinerlei Hinweise auf eine Schließung“, sagt Platz.Im Gegenteil: Im vergangen Jahr sei das Personal leicht aufgestockt worden, noch im Dezember gab es zwei offene Stellen.“
Auch für die Stadt Haan kam die Entscheidung Schücos ohne Vorankündigung. Erste Beigeordnete Dagmar Formella: „Das ist ein absoluter Verlust für die Stadt.“
Was auf beziehungsweise mit dem Grundstück des Unternehmens passiert, steht noch nicht fest.