Schüler aus drei Nationen forschen gemeinsam
Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule hatte Schüler aus Großbritannien und Polen zu Besuch.
Hilden. Sie schufen einen Regenbogen im Reagenzglas, erweckten mithilfe von Backpulver und Spiritus die „Schlange des Pharao“ zum Leben und machten sich auf die spannende Suche nach fiktiven Einbrechern im Chemielabor: Die Experimente von Oberstufenschülern der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule Langenfeld-Hilden faszinierten nicht nur ihre jüngeren Kollegen — sondern auch britische und polnische Altersgenossen.
Die waren im Rahmen des EU-Förderprogramm Erasmus+ kurz vor den Osterferien in der Gesamtschule zu Gast. „Lab-Nights“ hieß das Projekt, bei dem Naturwissenschaften den Schwerpunkt bildeten. „In der Vergangenheit ging es auch um Geisteswissenschaften“, erklärt Gisa Arnold, die an der BvA englisch unterrichtet und das fünfte internationale Projekt der Schule begleitete. Jeweils zehn Schüler aus dem englischen Kington und dem polnischen Gostynin landeten am 30. März am Düsseldorfer Flughafen. „Viele waren bei Gastfamilien untergebracht, andere lebten im Hotel“, berichtet Arnold. Einen Tag nach ihrer Ankunft erlebten die Gäste bereits den ersten Höhepunkt ihrer einwöchigen Reise: Zur traditionellen „NW-Nacht“ der BvA — „NW steht für Naturwissenschaften — kamen 36 Schüler der fünften Klassen am frühen Abend in die Schule und ließen sich vom Projektkurs des zwölften Jahrgangs zu vier chemischen Experimenten anleiten.
Die internationalen Besucher schauten den Fünftklässlern bei ihrer Arbeit über die Schulter, während ihnen Langenfelder Schüler aus dem letztjährigen Projektkurs den Versuchsaufbau in englischer Sprache erläuterten. „Ich war wirklich begeistert, wie gut die Naturwissenschaftler sich auf diese Weise verständigen konnten“, lobt Gisa Arnold. Jedes Jahr bereitet ein Projektkurs unter Leitung der Lehrer Christiane Kentemich und Raimund Meven die NW-Nacht vor — ein Projekt unter dem Motto „Schüler unterrichten Schüler“, das auch die Partnerschulen aus Polen und England übernehmen wollen.
Deren Schüler brachten wiederum selbst Experimente mit, die sie beim sogenannten „Euro-Lab“-Nachmittag zeigten. „Wir wurden vorher informiert, was die Schüler dafür brauchten, denn viele benötigte Substanzen konnten sie ja nicht einfach mit ins Flugzeug nehmen“, sagt Arnold.
In vier Labors arbeiteten die Oberstufenschüler aus drei Ländern miteinander und tauschten chemische und physikalische Experimente aus. Doch die Aktivitäten im Rahmen der „Lab-Nights“ waren nicht auf die Schule begrenzt: So reisten die drei Delegationen nach Bonn zur Abschlussveranstaltung des Kongresses „Euro Science Fun“ im Deutschen Museum und bestaunten die Shows von Studenten aus ganz Europa.
Später ging es für die Schülergruppen nach Wuppertal: Bei der Firma Bayer probierten sie molekularbiologische Laborarbeit aus. Und auch abseits der Naturwissenschaften wurde es den Gästen offenbar nicht langweilig: Sie wandelten mit den Gastfamilien durch Köln und Düsseldorf, besichtigten den Ostermarkt auf Schloss Burg oder fuhren in Langenfeld Wasserski.