Erfolgsprojekt in Haan Wie Lerndefizite aufgeholt werden sollen
Haan · Politik und Stadtverwaltung schaffen nun verschiedene Möglichkeiten, über die die Lernrückstände des zu Ende gegangenen Schuljahres in den nächsten Monaten ausgeglichen werden sollen.
Wie sollen die Haaner Kinder und Jugendlichen in der Schule aufholen, was im Corona-bedingten Distanzunterricht verloren gegangen ist? Politik und Stadtverwaltung wollen nun verschiedene Möglichkeiten schaffen, über die die Lernrückstände des vergangenen Schuljahres in den nächsten Monaten ausgeglichen werden sollen.
Monatelanger Distanzunterricht mit teilweise unzureichender digitaler Ausstattung oder schlechter Internetanbindung sowie fehlende regelmäßige Präsenz-Kontakte zu den Lehrern oder Klassenkameraden haben die Wissenslücken größer werden lassen. Auch Eltern konnten bei größtmöglichem Einsatz im Homeschooling den Unterricht in den Schulen nicht ersetzen.
Lehrer haben die Wissensstände der Schüler geprüft
Auf welchem Wissensstand jeder einzelne Schüler vor den Ferien war, haben Lehrer in den Schulen und in den Offenen Ganztagsschulen (OGS) in den vergangenen Wochen untersucht. Individuelle Unterstützung soll helfen, Lücken zu schließen. „Dies geschieht durch vielfältige Förderangebote in den Schulen inklusive OGS, Kooperationen mit Mentoren und nicht zuletzt durch eine intensive Begleitung durch die Schulsozialarbeit. Flankierend wird nach wie vor Lernförderung nach dem Bildungs- und Teilhabepaket gezielt an Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Förderbedarf herangetragen“, teilte die Stadtverwaltung jüngst mit.
Neu hinzu kommt eine kostenfreie Lernförderung des Erkrather Vereins „Du – Ich - Wir“: Er kooperiert mit Haaner Grundschulen, ist seit kurzem bereits an der Grundschule Bollenberg aktiv.
Im Verein engagieren sich ehrenamtlich Lehramtsstudierende und ehemalige Lehrer vor allem für sozial benachteiligte und Kinder mit Migrationshintergrund: „Mit unseren Mentorinnen und Mentoren bekommen unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur Lehrer, sondern auch Freunde an die Seite gestellt, die sie in allen Lebenslagen unterstützen und beraten“, heißt es auf der Internetseite www.du-ich-wir.org. Hilfe finanzieller und organisatorischer Natur kommt dafür von der Bürgerstiftung für Haan & Gruiten, von der Schmidt-Stiftung und vom Inner Wheel-Club. Auch Geldquellen des Landes will die Stadt anzapfen:
Sie wird Fördermittel aus dem Programm „Extra-Zeit zum Lernen“ beantragen, sobald der tatsächliche Bedarf an den einzelnen Schulen bekannt ist. Dafür haben sich die Lehrkräfte im Präsenzunterricht ihre Schüler genau angeschaut, festgestellt, welche Unterstützung sie brauchen und die Erkenntnisse über die Schulleitungen dem Schulamt mitgeteilt.
„Auf der Basis dieser Daten wird ein Förderkonzept erstellt, der Finanzierungsbedarf ermittelt, notwendige Eigenanteile bereit- und ein Antrag auf Zuwendung gestellt“, informierte die Verwaltung. Gesucht werden müsse im Anschluss daran ein geeigneter Träger der Fördermaßnahmen, so dass ein Start der „Extra-Zeit“ in den Herbstferien realistisch sei.