Grundschule Mittelhaan Schulhof-Lärm: Beschluss in den Dezember verschoben

Haan · Die Beschwerden der Anwohner über Lärm und Randale sind zurzeit Thema in den politischen Fachausschüssen. Um eine Lösung wird hart gerungen.

Immer wieder kam es zu Klagen über Lärmbelästigung im Mittelhaaner Schulhofumfeld in den Abendstunden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ihren Namen wollen sie aus Furcht vor Bedrohungen lieber nicht in der Zeitung lesen – im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau nahmen die lärmgeplagten Anwohner im Umfeld der Grundschule Mittelhaan jetzt aber kein Blatt vor den Mund. Anschaulich schilderten einige von ihnen, wie unerträglich die Situation für sie mittlerweile ist.

„Es geht nicht um die Grundschulkinder, die dort spielen“, betonte einer der Anwohner-Vertreter: „ Aber gerade in den Abendstunden oder am Wochenende kommen große Jugendliche, hören laut Musik, machen Party und donnern Fußbälle gegen die Wände, dass es nur so kracht.“ Auf der eigenen Terrasse könne man sich teilweise nicht mehr aufhalten, hieß es: „Der Lärm macht einen verrückt.“

In einem Bürgerantrag hatten die Anwohner gefordert, dass der Schulhof an den Wochenenden und in den Abendstunden in Zukunft nicht mehr frei zugänglich ist und gegebenenfalls abgesperrt wird. Von dieser Lösung hielten eine ganze Reihe Politiker aber nichts: „Weder ein Zaun noch eine Schallschutzwand werden Ihr Problem lösen“, machte GAL-Fraktionsvorsitzender Andreas Rehm deutlich.

Überklettern des Zauns
sei zu gefährlich

An anderen Sportfeldern etwa sei immer wieder zu beobachten, dass Zäune von den Jugendlichen schlichtweg überklettert würden. „So etwas wollen wir schon wegen der Unfallgefahr nicht“, sagte Rehm, der allerdings vollstes Verständnis für die Sorgen der Betroffenen äußerte. Nur würden Zäune das Problem nicht lösen, erst recht keine Schallschutzmaßnahmen: „ damit ist der Lärm etwas gedämpft, aber immer noch nicht weg“, argumentierte Rehm.

Annette Leonhardt (CDU) sah es ähnlich: „Dass die Anwohner leiden, steht völlig außer Frage“, sagte sie: „Ein Zaun ist allerdings auch für uns keine Option.“ Und Ernst Adam (WLH) – selbst langjähriger Polizist – konnte aus seiner Berufserfahrung heraus mitteilen: „ Lärmeinsätze dieser Art stehen für die Polizei ganz hinten an.“ Das mache eine gut aufgestellte städtische Ordnungsbehörde umso notwendiger: „Wir müssen das als Stadt hinbekommen“, mahnte Adam. Alles andere werde nicht weiterhelfen.

Lob äußerten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger in der Sitzung über den Runden Tisch mit der Stadt, der zu ihrem Thema bereits einmal getagt hat. Besonders positiv wurde ein Angebot von allen Beteiligten aufgenommen, das der Haaner Jugendbeauftragte Peter Burek in diesem Zusammenhang gemacht hatte. Er hatte den Anwohnervertretern seine persönlichen Kontaktdaten mitgeteilt und darum geworben, ihn anzurufen, wann immer es einen neuen Vorfall an der Schule gebe.

Zu einem politischen Beschluss über eine Einzäunung oder Schallschutz kam es im Ausschuss allerdings nicht, weil die SPD Beratungsbedarf anmeldete. Auf die lange Bank soll das Thema dennoch nicht geschoben werden. Walter Drennhaus erklärte für die Genossen, bis zum Haupt- und Finanzausschuss am 6. Dezember abstimmungsbereit zu sein. Der Stadtrat könnte zwei Tage später dann endgültig entscheiden. Auch im Jugendhilfeausschuss stand das Thema am Mittwochabend auf der Agenda, wenn auch nur als Kenntnisnahme.