Hilden Riesige Solidarität von Hildenern
Kleidung, Möbel, Wäsche waschen – die Solidarität mit den Flutopfern ist riesig.
Bleibe für pflegebedürftige Hochwasseropfer
Das Seniorenzentrum Erikaweg hat eine 83-jährige pflegebedürftige Frau aus Ahrweiler aufgenommen, die durch das Hochwasser alles verloren hat und ohne Strom und Wasser bei ihrer Nachbarin ausgeharrt hatte, bis sie gerettet und von den Maltesern aus Saarbrücken nach Hilden gebracht wurde. „Die Heimaufsicht hat zugestimmt, dass wir für Hochwasseropfer zusätzliche Zimmer belegen können. Wir können daher kurzfristig weitere drei Personen bei uns aufnehmen und ihnen ein Einzelzimmer bieten, die vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr in ihre Wohnungen können und pflegerische Hilfe benötigen. Bei Bedarf bitte melden unter 0173 2402283“, schreiben die Seniorendienste auf Facebook.
Möbel
Die Möbelkammer der Gemeinnützige Jugendwerkstatt am Holterhöfchen 20 steht normalerweise nur Menschen mit Berechtigungsschein offen. Jetzt dürfen aber auch Flutopfer vorbeischauen und Ersatz für durch das Wasser beschädigte Möbel heraussuchen. Bisher haben dieses Angebot aber nur wenige Menschen angenommen. Auch Möbelspenden haben nicht merklich zugenommen. Wer ein Bett oder andere Möbel benötigt, kann sich täglich von 8.30 bis 14 Uhr, mittwochs bis 15 Uhr unter Telefon 02103/88942 melden.
Kleidung
Die Kleiderkammer des SKFM an der Benrather Straße 51 bietet Flutopfern gebrauchte Kleidung an. „Wir können für Gruppen und Familien auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten öffnen“, erklärt Mechthild Hendrikson, Leiterin der Kleiderkammer. Wer in Not sei, soll sich einfach unter der Telefonnummer 0163/1725021 melden – dann werde unkompliziert geholfen. Spenden nimmt die Kleiderkammer weiter nur in den üblichen Mengen entgegen, also höchstens ein bis zwei Säcke. „Unser Lager ist gut gefüllt“, erklärt Mechthild Hendrikson. Der Kinderschutzbund Hilden bietet Dienstag und Donnerstag von 9.30 bis 11 Uhr sowie Dienstag von 15.30 bis 17 Uhr im Offenen Kleiderschrank im Jugendhaus an der Schulstraße 44 gut erhaltener Kinderbekleidung von Größe 50 bis 164 für einen kleinen Preis an. Telefon: 02103/54853.
Möblierte Wohnungen
Unternehmerin Maria Biermann bietet ihre möblierten Wohnungen für Opfer des Unwetters an und fordert mehr Solidarität und Hilfsangebote für Betroffene. Wer sein Hab und Gut in den Fluten des Jahrhundertunwetters verloren und nun keine trockene Schlafstätte mehr hat, soll sich in diesen rastlosen Tagen keine Gedanken darum machen müssen, wo er die Nacht verbringen kann. Unbürokratisch bietet die 57-jährige Unternehmerin daher ihre neun freien und möblierten Wohnungen in der Hildener Innenstadt für Opfer des Unwetters an. Geeignet sind die 60 Quadratmeter großen Appartements für zwei bis vier Personen. Bleiben können die Geschädigten, solange sie es brauchen. Die Kosten für die Unterbringung übernehme im Normalfall die Versicherung, erklärt die Immobilienbesitzerin. Doch auch wer keine Versicherung hat, aber einen Schlafplatz benötige, solle sich unbedingt melden. Die Wohnung würde Biermann auch kostenlos zur Verfügung stellen, wenn der Bedarf da ist. Enttäuscht ist die Hildenerin darüber, dass es in der Stadt für solch eine Situation wie die aktuelle keine zentrale Stelle gebe, an die sich Hilfesuchende und Helfer wenden können: „Ich bin sicher, dass mehr Leute ihre Hilfe anbieten würden, wenn sie nur wüssten, wohin damit“, sagt die Helferin verständnislos. „Es wäre schlau, so etwas wie eine zentrale Hilfehotline oder ähnliches zu haben, wo Helfer und Hilfesuchende nicht lange suchen müssen. Denn es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein, das so etwas passiert.“ Wer kurzfristig eine Unterbringung braucht, solle sich bei ihr melden. Kontakt zu Maria Biermann per E-Mail an:
Feuerwehr
Die Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann sind in der Nacht zu Montag nach Euskirchen in die Eifel ausgerückt, um dort zu helfen. Aus Hilden sechs Einsatzkräfte zur rund 100 Mann starken Bezirksbereitschaft, die aus Einheiten aus dem Kreis Mettmann, dem Rhein-Kreis Neuss und Düsseldorf bestehen. In einem komplett evakuierten Ortsteil kontrollieren die Feuerwehrleute die Gebäude auf Schadensstellen und Schadensschwerpunkte, hieß es.
Landwirte
Mehrere Landwirte sind mit ihren Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen von Hilden nach Leichlingen gefahren, um den Müll einzusammeln und mit Güllefässern von Wiesen abzupumpen, wie der Hildener Landwirt Daniel Wirtz erklärt.
Darüber hinaus bieten viele Menschen Hilfe bei Facebook an, beispielsweise waschen sie Kleidung oder bieten Unterkünfte an.