Haan Sozialfonds und Kontakt für Opfer des Hochwassers

Haan · Vertreter von CDU, GAL, SPD und WLH haben am Sonntag einen Sozialfonds  für die Betroffenen der Überflutung auf den Weg gebracht.  Die Stadt hat eine zentrale Kontaktnummer eingerichtet.

Das Hochwasser hat in Gruiten-Dorf besonders viel Schaden angerichtet. Rat und Verwaltung wollen den Betroffenen helfen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

An den Straßen stapelt sich der Sperrmüll oder stehen gefüllte Container. Das lässt ahnen, wie viele Haaner von den vergangenen Überflutungen betroffen sind und wie hart es manche Mitbürger getroffen hat. Gemeinsam zusammenhalten: Das sei jetzt das Gebot der Stunde, sind sich Stadtrat und Verwaltung einig.

Am Sonntag haben Vertreter von CDU, GAL, SPD und WLH verabredet, einen Sozialfonds per Dringlichkeitsentscheidung für die Betroffenen der Flut auf den Weg zu bringen. Aus dem Sozialfonds sollen unter anderem alle Container für die Entsorgung der zerstörten Einrichtungen und für Bauschutt bezahlt werden, erläutert WLH-Fraktionsvorsitzende Meike Lukat. Menschen ohne Versicherung, die plötzlich vor dem Nichts stehen, soll sehr unbürokratisch geholfen werden.

Dazu wird die Stadt auf ihrer Homepage eine Kontaktnummer veröffentlichen. Die Fraktionen hätten sich bereits geeinigt, die politische Sommerpause zu unterbrechen und eine Sondersitzung des Sozialausschusses einzuberufen. Einig sei man auch über einen gemeinsamen Antrag für den nächsten Umweltausschuss, um einen ersten Schritt in Richtung Schadensanalyse zu gehen.

Unterstützung

Das Deutsche Rote Kreuz Haan-Gruiten kümmert sich um die Flutopfer in Gruiten-Dorf. Dort sind viele Häuser und deren Bewohner entlang der Düssel besonders schlimm von der Flut getroffen worden. DRK-Helfer gehen durch die Straßen, sprechen Flutopfer an und bieten Hilfe an. 

Mit eigenem Material, Unterstützung durch ansässige Firmen und Hilfe des DRK-Ortsverein Erkrath könne man einen kleinen Beitrag sofort leisten und so ein bisschen Leid lindern, berichten die Helfer: „Folgende Dinge werden aktuell dringend benötigen: fünf Waschmaschinen, fünf Wäschetrockner, so viele Kabeltrommeln, wie wir kriegen können sowie mehrere Baustromverteiler. Wer etwas davon spenden kann und möchte, schreibt uns am allerbesten hier bei Facebook oder unter benedikt.dierdorf@drk-gruiten.de.

Waschmaschine und Trockner des DRK Gruiten sind ebenfalls Opfer der Fluten geworden. Die Kameraden der Feuerwache Haan haben die vom Hochwasser kontaminierte DRK-Einsatzkleidung gewaschen.

Spenden

Wenn Sie helfen möchten, freuen sich die Betroffenen, wenn Sie einfach vorbeikommen und anpacken, schreibt die Stadt Haan: „Bitte sehen Sie von Sachspenden ab. Es existieren keine Möglichkeiten, diese zu lagern und zu verwalten. Geldspenden für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe sind sehr willkommen bei den in Haan engagierten Stiftungen.“

Auch der Bürger- und Verkehrsverein Gruiten ruft zu Geldspenden für die Flutopfer auf. Weitere Infos:www.bvv-gruiten.de/

Danke

Die Haaner Stadtverwaltung und der Rat sind zutiefst beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft der Haaner: „Diesen Menschen gilt unser großer Dank!“

Beim Sozialen Netzwerk Facebook bedankt sich die Feuerwehr bei allen Einsatzkräften, „die teilweise bis über die Belastungsgrenze hinaus über zwei Tage nahezu ohne Schlaf im Einsatz waren und mit ihrem Engagement einen der größten Einsätze der vergangenen Jahrzehnte bewältigt haben! Obwohl viele Einsatzkräfte selbst Wasser im Keller stehen hatten, haben sie nicht gezögert, sich in den Dienst der Haaner zu stellen und dann erst ihren eigenen Keller trocken gelegt! Danke an die Ehefrauen, Ehemänner, Freundinnen, Freunde und Kinder, die auf ihre Liebsten verzichtet haben und ganz bestimmt angesichts der Bilder auch nicht ganz sorgenfrei zu Hause sehnsüchtig auf die Rückkehr gewartet haben. Danke an die Haaner, die mit Verpflegung bei uns auf der Wache aufgetaucht sind oder einfach die warme Tasse Kaffee angeboten haben, um die Einsatzmoral der Einsatzkräfte aufrechtzuerhalten. (...) Wir sagen: Das haben wir gerne gemacht, denn dafür sind wir da!“

„Ihr seid großartig“, schreibt dazu Stefanie: „Die Besonnenheit und Ruhe, die freundliche Art und die hohe Fachkompetenz, die mich beruhigt hat, während ihr meinen Keller leer gepumpt habt und mir noch Videos von Eurem Zuhause mit Hochwasserschäden gezeigt habt. Hut ab. Für uns dagewesen, obwohl zu Hause Chaos war. Ein Dankeschön kann nicht ausdrücken, was ich empfinde.“