Haan Die Haaner Innenstadt wandelt sich

Haan. · Die Corona-Pandemie hat zwar den Terminplan für die Baumaßnahmen im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts für die Innenstadt Haan nicht ganz unbeeinflusst gelassen, doch sieht sich Bürgermeisterin Bettina Warnecke noch immer gut im Zeitplan.

Bürger hatten im Park Ville d’Eu die Einfriedung der Beete bemängelt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Insbesondere die hoch formalisierten Antragsverfahren für Fördermittel sowie fortwährende Abstimmungen mit dem Denkmalschutz habe viel Zeit gekostet. Darüber hinaus wurden allein 2019 insgesamt 29 Bürgerbeteiligungen für die Haaner Projekte ­veranstaltet.

„Als ich 2015 gewählt wurde, sind zuvor bereits einige Innenstadtkonferenzen gelaufen, aber ich war im April 2015 bereits als Bürgerin dabei und bin also nicht erst nach meiner Wahl zur Bürgermeisterin mit der Materie in Berührung gekommen“, sagt Bettina ­Warnecke.

Sie habe dann das Glück gehabt, dass im November 2015 gleich einstimmig der erste Ratsbeschluss zum Innenstadtkonzept Haan mit einem Kostenvolumen von zehn Millionen Euro gefasst wurde. Unmittelbar anschließend wurde für das komplexe Maßnahmenpaket ein Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderungsprojekts über sechs Millionen Euro gestellt. „Die Corona-Krise hat keinen Einfluss auf den städtischen Eigenanteil von vier Millionen Euro, die sind von Anbeginn an in den Haushalt eingepreist worden“, so Warnecke.

Erste Planung betraf Gebiet
Sandbachtal und Alter Kirchplatz

Die erste Planung umfasste das innerstädtische Gebiet zwischen Sandbachtal und dem Alten Kirchplatz. Das 10 000 Quadratmeter große Grundstück am unteren Neuen Markt, das für die Ansiedlung eines Einkaufszentrums als Innenstadtmagnet vorgesehen war, stieß bei den Haanern allerdings auf unterschiedliche Bedenken, insbesondere was die Verkehrsanbindung betraf. Laut Investor hätte sich aber ein um die Hälfte verkleinertes Projekt nicht gerechnet. „Um diesen Magneten für die Stadt dennoch zu erhalten, haben wir einen Perspektivwechsel vollzogen, dem ein Grundstückstausch zugrunde liegt und allen Beteiligten Vorteile bietet“, erklärt Warnecke. So entsteht für die Stadtverwaltung auf dem Grundstück, das zunächst für das Einkaufszentrum vorgesehen war, ein neues Rathaus, in dem auch Ämter, die bislang in unterschiedlichen Gebäuden in der Stadt verteilt sind, Platz finden werden. Auf der anderen Seite könnte sich dann auf dem Parkplatz am Rathaus ein Vollsortimenter ansiedeln, der als Magnet in der Innenstadt fungieren kann.

„Das alte Rathaus erscheint so wieder als architektonischer Solitär, der Sitzungssaal bleibt für Feiern erhalten, auch Vereine können hiervon profitieren, und ich könnte mir auch vorstellen, dass einige Start-ups sich im Rathaus einmieten“, sagt Warnecke.

Nach Terminplan soll die Öffentlichkeit noch im Juli zur Gestaltung des Alten Marktes einbezogen werden. Für die Pflasterung ist bereits die Entscheidung für die höherwertigen Natursteine gefallen. Auch die Baumaßnahmen für die Gestaltung des Parks Ville d’Eu und des Alten Kirchplatzes stehen kurz bevor. Beim Park Ville d’Eu in der Gartenstadt hatten zuletzt Bürger die Einfriedung der dort angelegten Beete kritisiert, was in der Gestaltung von der Verwaltung beachtet wird. Auch der denkmalgeschützte Pavillon wird umfassend ­renoviert.

Auf gute Resonanz stößt auch das in den Räumen der Sparkasse untergebrachte Innenstadtbüro, in dem ein Dreier-Team Geschäftsleute beim Antrag auf Fördergelder, etwa aus dem Fassadenprogramm, unterstützt. Dieses Angebot wird gerne und oft angenommen, teilt die Haaner Stadtverwaltung mit.