Haan Sandbachtal: Stadt will Plan für neuen Radweg vorlegen

Haan · In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität geht es um den Vorentwurf der geplanten Strecke.

Die Tour durchs Sandbachtal gleicht momentan einem Abenteuer – Radfahrer werden von Wildwuchs behindert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wie geht es weiter in der Debatte um mögliche Alternativen zu einem Schutzstreifen für Radfahrer auf der B 228? Die Haaner Stadtverwaltung hat jetzt für die nächste Sitzung des Umwelt-und Mobilitätsausschusses am Mittwoch, 8. September, angekündigt, die Vorentwurfsplanung für einen neuen Radweg durch das Sandbachtal vorzulegen. Im Juni 2020 war dazu im Anschluss eines förmlichen Vergabeverfahrens das Mönchengladbacher Planungsbüro Squadra+ beauftragt worden. Nach „umfangreichen Vorarbeiten und zeitaufwändigen Abstimmungsprozessen“ sei jetzt eine Vorentwurfsplanung möglich, heißt es in der Beschlussvorlage.

In mehreren Einzelabschnitten wird der gesamte Trassenverlauf immer wieder auch mit alternativen Wegeführungen dargestellt. Anhand von Lage- und verschiedenen Detailplänen will die Verwaltung die Planung mündlich vorstellen, und die weitere Vorgehensweise mit dem Fachausschuss beraten. Diese Pläne werden zusätzlich als PDF-Dateien ins Ratsinformationssystem (haan.de) eingestellt.  Die Verkehrsachse ist Bestandteil des Handlungskonzeptes Radverkehr und Fußverkehr, das 2018 vom Stadtrat beschlossen wurde. Bei der Suche nach möglichen Alternativwegen zur B 228 – insbesondere für Radfahrer – war das Sandbachtal zuletzt mehrfach genannt worden. Anwohner, die dort regelmäßig unterwegs sind, bezeichneten den Zustand jedoch als unzumutbar. Da es dort Löcher, Stolperfallen und jede Menge Wildwuchs gebe, der auf den Weg rage. Da bekommt die Radwegplanung, die unabhängig vom aktuellen Schutzstreifen-Streit bereits seit den 80er Jahren diskutiert wird, gleich noch größere Bedeutung.

Die GAL kündigte jetzt in einer Stellungnahme zu der städtischen Radwegeplanung schon einmal ihre Ablehnung an. Er halte den vorgelegten Radweg „für den Zweck der täglichen Nutzung, um schnell von A nach B zu kommen, für ungeeignet“, betonte GAL-Fraktionschef Andreas Rehm. Schon die geringe Breite und die vielen „Hindernisse“ sprächen gegen eine einfache und vor allem gegenüber dem Fußgänger konfliktfreie Nutzung. Je einfacher und vor allem sicherer Radwege seien, desto höher sei auch die

Akzeptanz zur Nutzung. Hierbei seien jedoch Radwege zu bevorzugen, die vor allem zügig ans Ziel führen.

Rehm erklärte weiter: „Das Fahrrad muss wieder ein tägliches Verkehrsmittel werden und nicht als Freizeitbetätigung gesehen werden.“ Als alternative Route, etwa für unerfahrene Radfahrer oder zur Nutzung abseits der Bundes- und Landesstraßen, habe die Strecke ihre Berechtigung und werde auch schon genutzt. „Kurz gesagt, für ein lecker Eis in die Stadt, aber nicht zur Arbeit nach Hilden.“ Die CDU erinnerte jetzt im Zusammenhang mit der Anwohnerkritik am Zustand des Weges im Sandbachtal an ihren Antrag von März diesen Jahres. Die Christdemokraten hatten seinerzeit die Einstellung von 100.000 Euro in den Haushalt 2021 beantragt, um die Kölner Straße und das Sandbachtal fahrradfreundlicher zu gestalten. Das, so beklagte Fraktionsvize Tobias Kaimer, habe die politische Mehrheit jedoch abgelehnt.