Stadt Hilden baut acht Sozialwohnungen

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH konnte sich mit den Nachbarn einigen. Vermutlich noch in diesem Jahr wird der Altbau an der Kirchhofstraße 28 abgerissen.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Erst wollten die Bewohner nicht ausziehen, dann machten Nachbarn Probleme. „Ein Beteiligter war schwierig“, erläutert Jürgen Scholz, Aufsichtsratsvorsitzender der WGH: „Jetzt haben wir uns geeinigt.“ Eigentlich wollte die Wohnungsbaugesellschaft schon im Juli 2014 mit dem Abriss des Altbaus an der Kirchhofstraße 28 starten. Inzwischen sind mehr als zwei Jahre ins Land gegangen. Das kostet Zeit — und Geld. „Die Baukosten (geschätzt rund 1,8 Millionen Euro) sind mittlerweile um 60 000 Euro gestiegen“, berichtet WGH-Geschäftsführer Andre von Kielpinski-Manteuffel. Geld sei bei der außergerichtlichen Einigung nicht geflossen: „Die Planung wurde geändert. Die Beteiligten partizipieren unter anderem auch an der vorgesehenen Durchfahrt auf das Hintergelände.“

Noch in diesem Jahr soll der Abriss beginnen. Voraussichtlich im Frühjahr startet der Neubau. Architekt Reinhold Scheer (Hilden) hat ein dreigeschossiges Massivhaus mit ausgebautem Dachgeschoss (kfw-70-Standard) geplant. Es wird genau so hoch wie der benachbarte Altbau, der schon seit einiger Zeit leer steht. Die WGH errichtet acht öffentlich geförderte Wohnungen: zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen (rund 63 Quadratmeter), vier Drei-Zimmer-Wohnungen (77 bis 81 Quadratmeter) sowie noch zwei Vier-Zimmer-Wohnungen (rund 100 Quadratmeter). Die Einheiten im Erdgeschoss sind barrierefrei. Voraussichtlich im Mai/Juni werden die ersten Mieter einziehen können. Die Kaltmiete darf anfangs maximal 5,75 Euro/Quadratmeter betragen. Das Belegungsrecht hat die Stadt Hilden. Das Grundstück hatte die Kommune ihrer Tochtergesellschaft übertragen. Sonst könnte die WGH keine Sozialwohnungen bauen.

Bei der Aufstellung des Krans könnte es zeitweise zu Verkehrsbehinderungen kommen, erläutert Manteuffel: „Möglicherweise müssen der Bürgersteig und eine Fahrspur gesperrt werden. Der Kran selbst wird im Hintergelände aufgestellt.“ Wegen der Ausfahrt von Feuerwehr und Rettungswagen auf die Kirchhofstraße sei die Verkehrslage „komplex“. Andere Projekte der Wohnungsbaugesellschaft stecken immer noch in der Vorplanung.

Das 1400 Quadratmeter große Grundstück hat die Stadt der WGH übertragen. Es liegt gegenüber der Einmündung „An der Bibelskirch“. Dort sollte einmal ein Spielplatz angelegt werden. Geplant ist dort ein Mehrfamilienhaus (wie in der Umgebung) mit rund zehn Wohnungen. Dafür müssen einige Bäume fallen. Die Politik hat grünes Licht gegeben, Baurecht besteht bereits. Manteuffel will das Vorhaben demnächst den Nachbarn vorstellen: „Wir legen viel Wert auf Transparenz.“

Reihenhäuser sind in Hilden sehr gesucht. Dennoch wurde die Stadt sieben Baugrundstücke an der Lindenstraße (Albert-Schweitzer-Gelände) einfach nicht los. Das lag wohl hauptsächlich daran, dass sich die Käufer zu einer Bauherrengemeinschaft zusammenschließen sollten. Politik und Verwaltung haben die städtische Wohnungsbaugesellschaft mit der Bebauung und Vermarktung betraut. „Die Partnersuche war erfolgreich, wir sind noch bei der Vorplanung“, sagt Manteuffel. Auf ein Datum, wann die Häuser auf den Markt kommen, mag er sich nicht festlegen: „Wir sind bestrebt, so schnell wie möglich den Grundstein zu legen.“