Stadthalle Hilden macht 952 000 Euro Verlust
Im vergangenen Jahr war sie nur an 99 Tagen belegt, den Rest der Zeit blieb sie ungenutzt.
Hilden. Die Stadthalle ist vielen Hildenern lieb — und teuer. Im vergangenen Jahr hat sie einen Verlust von 952 000 Euro eingefahren. Das geht aus dem Jahresabschluss 2016 der Stadt Hilden Holding GmbH hervor, den Geschäftsführer Kämmerer Heinrich Klausgrete vorgelegt hat. Dass die Stadthalle rote Zahlen schreibt, ist nicht neu. Mit Stadthallen kann man kein Geld verdienen. Alle schreiben rote Zahlen — die einen mehr, die anderen weniger. Für dieses Jahr erwartet Klausgrete einen Verlust von 956 000 Euro, für 2018 von 971 000 Euro — eine Inflationsrate von zwei Prozent unterstellt.
Die roten Zahlen der Stadthalle kann die Stadt nicht verhindern. Stadtrat und Verwaltung haben aber einen Weg gefunden, die Verluste zu begrenzen. Die Stadthalle gehört der Stadt Hilden Holding. Sie bündelt alle Unternehmen mit städtischer Beteiligung. Gewinne — etwa der Stadtwerke Hilden — können mit Verlusten (etwa der Stadthalle) verrechnet werden. Das ist legal und vom Finanzamt Hilden genehmigt.
Die Stadt Hilden Holding betreibt die Stadthalle nicht selbst, sondern hat damit die Firma Alzer Projectmanagement GmbH beauftragt — weil das wirtschaftlicher ist. Dieser Vertrag läuft bis Ende 2019 und muss auf jeden Fall neu ausgeschrieben. Und das europaweit, sagt Bürgermeisterin Birgit Alkenings: „Wir als Verwaltung werden das vorschlagen. Die Politik kann dann entscheiden, was sie möchte.“
Im vergangenen Jahr war die Stadthalle nur an 99 Tagen belegt: 2015 an 101 Tagen, 2014 an 103 Tagen, 2013 an 71 Tagen. Die Auslastung der Stadthalle gehe zurück, weil sich die Veranstaltungsszene geändert habe, sagt APM-Geschäftsführer Holger Alzer. In Hilden fehlten zudem Parkmöglichkeiten. Die Mietpreise für Vereine und Verbände mit gemeinnützigem Hintergrund hat der Stadtrat festgelegt. Sie sind subventioniert. Sonst würde die Stadthalle noch weniger gebucht.
Die Freien Demokraten wollen die Stadthalle nach Auslaufen des Pachtvertrags Ende 2019 am liebsten abreißen und mit Wohnungen bebauen. Um das „Millionengrab Stadthalle“ zuzuschütten, müssten freilich noch weitere Millionen in die Hand genommen werden. Denn der Restwert liegt bei 1,9 Millionen Euro. Die müssten die Stadt Hilden Holding dann auch noch zusätzlich abschreiben.
Deshalb hat die FDP für ihren Vorschlag bislang bei diesem Thema mit den anderen Parteien noch keine Mehrheit im Stadtrat gefunden.