Start an der Sekundarschule
Als Zeichen für die neue Gemeinschaft der 102 Kinder wurde ein großes Netz geknüpft.
Hilden. „Jetzt geht’s los!“ Mit diesen Worten sind am Mittwoch bei der offiziellen Eröffnungsfeier der städtischen Sekundarschule Hilden 102 neue Schüler begrüßt worden. Nach dem Konzept des gemeinsamen Lernens und der individuellen Förderung fällt heute der Startschuss für den Unterricht an einer von landesweit 15 neueröffneten Sekundar- und Gesamtschulen.
Schulleiterin Sabine Klein-Mach gefällt der Schulbeginn: „Es ist eine Freude zu sehen, dass es endlich losgehen kann. Obwohl es noch weitere drei Jahre dauern wird, bis unsere Räumlichkeiten komplett fertig gestellt sein werden, blicke ich dem Beginn des Unterrichts heute positiv entgegen.“ Gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter Christoph Emde führte sie durch die Feier am Mittwoch, die neben Ansprachen von Bürgermeister Horst Thiele und Vertretern der Kooperationsschulen durch musikalische Auftritte aufgelockert wurde.
„Das Wichtigste an unserem Konzept ist der Gemeinschafts- und Teamgedanke. Jeder Schüler, jeder Lehrer und auch die Eltern sollen sich in den Schulalltag eingeschlossen fühlen. Aktionen wie das gemeinsame Einbinden der Schulbücher zeigen auch bereits vor Schulbeginn, dass dieses Konzept aufgeht“, sagte die Schulleiterin.
Vergangenen Samstag traf sich knapp die Hälfte der Elternschaft, um 1000 neue Schulbücher mit Umschlägen zu versehen — dank Teamarbeit und Motivation konnte die große Zahl der Bücher nach zweieinhalb Stunden bewältigt werden. Das zukunftsweisende Konzept stößt bei den Eltern auf Begeisterung: Manuela Leidolph (38) schätzt insbesondere, dass jeder nach seinen Stärken und Schwächen gefördert werden soll. Nachdem sie durch einen Elternbrief von der Sekundarschule erfahren hatte, stand für sie und ihren Ehemann fest, dass diese Unterrichtsweise das Richtige für ihren Sohn ist: „Die Nachmittagsbetreuung und der Schwerpunkt des gemeinsamen Lernens erschienen uns als der richtige Anschluss nach der Grundschule.“
Auch Michele Flötmeyer (39) und seine Lebensgefährtin Christina Strougari (35) sind froh, ihren Sohn an der Sekundarschule angemeldet zu haben: „Dass jedes Kind so genommen wird wie es ist, ist eine tolle Sache. Aber noch besser gefiel uns, dass der Zukunftsweg offen ist — als Schüler steht man nicht sofort unter Druck, Abitur machen zu müssen, denn gerade in der 7. und 8. Klasse wird erst deutlich, welches Ziel man anstrebt.“
Lehrer Norbert Goebel (57) erklärt: „Jedes Kind hat individuelle Stärken und Schwächen — unser Ziel ist es, dass niemand im Voraus abgestempelt wird. Aufgrund der kleinen Dimension der Schule ist es durch den offenen Ganztag möglich, durch sogenannte ’Lernaufgaben’ und gemeinsames Lernen eine neue Art der Schulwahrnehmung zu konzipieren.“
Getreu dem Motto „Wir halten zusammen, wir sind stark!“ wurde das Gemeinschaftskonzept am Mittwoch durch das Knüpfen eines großen Netzes auf dem Schulhof symbolisch untermauert: „Ich fand das richtig cool, auch als bei der Veranstaltung eine Lehrer gerappt hat — ich freue mich auf meine neue Klasse“, sagt Alina (10).