Zusätzliche Anforderungen Land verzögert Sanierung der Ohligser Straße
Haan · Zusätzliche Bodenuntersuchungen mit insgesamt 28 Prüfpunkten haben den bisherigen Zeitplan zur Makulatur werden lassen. Statt wie vorgesehen noch in diesem Jahr wird die Fahrbahn wohl erst Mitte 2025 in Angriff genommen.
Als die Stadt Haan Anfang des Jahres „unter Berücksichtigung der aktuellen und mittelfristigen Finanzlage“ fast alle Straßensanierungen um vorerst ein Jahr verschob, da wurde die Ohligser Straße noch als große Ausnahme präsentiert. Die Sanierungsarbeiten dort sollten „noch im ersten Halbjahr dieses Jahres“ ausgeschrieben und vergeben werden, hieß es seinerzeit aus dem Rathaus.
Mittlerweile steht fest: Auch die Ohligser Straße wird wohl nicht vor 2025 in Angriff genommen werden. Das, so geht es aus einem Sachstandsbericht des städtischen Tiefbauamts hervor, liegt jedoch nicht an Haan, sondern am Landesbetrieb Straßen NRW:
Anstatt wie geplant die für die Umsetzung der Maßnahme erforderliche Verwaltungsvereinbarung zu unterschreiben, habe der Landesbetrieb „zusätzliche Anforderungen“ gestellt. So führe Straßen NRW ein Sicherheitsaudit für die neu zu errichtenden Querungshilfen durch.
Zusätzliche Bodenuntersuchungen sollten dabei unter amderem die Tragfähigkeit des Oberbaus überprüfen. Insgesamt seien nun zusätzlich 28 Prüfpunkte erhoben worden, „zu denen neben dem EV-Modul auch nochmal der Schichtaufbau der Straße dargestellt ist“, teilt die Stadt mit. Der Gutachter komme zu dem Schluss, „dass die Tragfähigkeit als gut bis sehr gut interpretiert werden kann“.
„Im Abschnitt der Ohligser Straße zwischen Hausnummer 62 und 142 sind Asphaltstärken um die sechs Zentimeter vorhanden“, heißt es im Tiefbauamts-Bericht. Darunter befinde sich ein Natursteinpflaster des ehemaligen Weges. „Die Tragfähigkeit in diesem Abschnitt ist besonders gut“, betont die Stadt. Allerdings komme der Landesbetrieb zu dem Schluss, dass dieser Aufbau „keinem regelkonformen, und technisch notwendigen Straßenaufbau“ gemäß dem Befestigungsstandard RStO entspricht. Für den entsprechenden Bereich müsse ein Aufbau von 22 Zentimetern eingehalten werden (zwölf Zentimeter Tragschicht, sechs Zentimeter Binder, vier Zentimeter Decke) . „Somit wird im betroffenen Abschnitt gegenüber ursprünglich zehn Zentimetern ein Aufbau von 22 Zentimetern neu errichtet“, teilt die Stadt mit. Das Planungsbüro arbeite nun die Änderungen in die Ausführungsplanung ein und stelle eine neue Kostenberechnung auf.
Die Sanierungsmaßnahme war bisher mit einem finanziellen Gesamtvolumen von etwa. 3 Millionen Euro angegeben „Die Mehrkosten für die Fahrbahnsanierung zahlt selbstverständlich der Landesbetrieb“, heißt es in dem Bericht weiter.. Ohne abschließende Kostenberechnung, könne jedoch die Verwaltungsvereinbarung nicht gezeichnet werden.
Halbwegs versöhnlicher Ausblick am Ende des Berichtes
Das Planungsbüro sei „aufgrund der zeitlichen Verwerfung im Rahmen der Abstimmung mit dem Landesbetrieb“ nicht in der Lage, vor dem vierten Quartal dieses Jahres ein Ergebnis zu liefern. Es sei daher anvisiert, die Arbeiten, „bei erfolgreicher Zeichnung der Vereinbarung“ im ersten Vierteljahr 2025 auszuschreiben, um einen Baubeginn im Frühjahr oder Sommer kommenden Jahres zu ermöglichen.
Am Ende des Berichts steht ein halbwegs versöhnlicher Ausblick: „Nach Einschätzung des Projektingenieurs sind die getätigten Abstimmungen zwar zeitraubend und führen zu einer starken Verzögerung des eigentlichen Baubeginns“, schreibt die Stadt: „Im Ergebnis steht jedoch eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung, in der neben dem ursprünglichen Auftrag der Sanierung der Nebenanlage nun auch ein guter Kompromiss der Fahrbahnsanierung steht.“
Der Ausschuss für Umwelt und Mobilität wird den Bericht zur Ohligser Straße und weiteren Projekten des Tiefbauamtes in seiner Sitzung am Dienstag, 3. September im Sitzungssaal des Haaner Rathauses zur Kenntnis nehmen. Beginn ist um 17 Uhr.