An der Flurstraße Wird Baustelle zur „Behinderten-Falle“?

Haan · Die aktuelle Baustelleneinrichtung stelle eine echte Gefahr vor allem für Gehbehinderte dar, betont die WLH.

Insbesondere für Gehbehinderte sei die Baustelle Flurstraße eine einzige Katastrophe, betont die WLH.

Foto: Lukat

(peco) Baustelleneinrichtungen können zu Problemen führen, wenn nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Fußgängern mit Handicap eingegangen wird. Ein solches Problem hat die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) jetzt für die Baustelle an der Flurstraße ausgemacht. Zweimal habe die Fraktion bereits versucht zu erreichen, dass ein „Zebrastreifen“ neben dem Kreuzungsbereich Flurstraße/Am Kauerbusch angeordnet wird. Der Straßenbaulastträger habe dies jedoch abgelehnt, teilt WLH-Fraktionschefin Meike Lukat jetzt mit.

Die aktuelle Baustelleneinrichtung stelle für Menschen, die auf eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl angewiesen seien, eine echte Gefahr dar, betont die Politikerin. Gehbehinderte könnten dort nicht einfach mal die Seite wechseln. Steigung, hohes Verkehrsaufkommen, vor allem aber fehlende Bordsteinabsenkungen verhinderten dies.

Lukat berichtet von einem Fall, den sie vergangene Woche beobachtet hat: Dort habe eine geradezu verzweifelte junge Rollstuhlfahrerin (schwerer E-Rollstuhl) hilflos gestanden, die mit ihren Einkäufen von der Innenstadt gekommen sei. „Ich sah dies zufällig im Vorbeifahren, parkte dann mal eben verbotswidrig auf dem Gehweg und musste für die Dame den fließenden Verkehr auf der stark befahrenen Flurstraße in beiden Fahrtrichtungen stoppen“, beschreibt Lukat die Situation. Selbst wenn man auf der Fahrbahn an der Absperrung vorbeigelangt sei, gebe es dort keinen abgesenkten Bordstein. Der sei für einen ordentlichen Fahrbahnwechsel aber unerlässlich.

„Manche Problemstellen sieht man als Mensch ohne Handicap nicht auf den ersten Blick“, sagt Lukat; „Daher ist es um so wichtiger, dass bei der Genehmigung von Eingriffen in den Verkehrsraum darauf geschaut wird und die Baustelleneinrichtungen entsprechend kontrolliert werden.“ In der nächsten Sitzung des Sozial- und Integrationsausschusses möchte die WLH daher von der Stadtverwaltung wissen: Werden Baustelleneinrichtungen auch unter dem Gesichtspunkt „behindertengerecht“ von der Verwaltung gefordert und überprüft?

(peco)