Trainingsgeländemangel: Bogenschützen kritisieren Belgegungszeiten
Jeder Haaner Verein soll eine Halle zum Trainieren haben. Die Belegungszeiten sind jedoch nicht ausreichend, sagen die Bogenschützen.
Haan. Vier Jahre in Folge konnten die Bogenschützen des Haaner Schützenvereins nicht an Meisterschaften teilnehmen. „Uns fehlt ein Trainingsgelände“, sagt Klaus Lukat, Vorsitzender der Schützen. Seit einigen Jahren versuchen die Sportler, einen Teil ihres Trainingsbedarfs ins Freie zu verlegen.
Ihr Antrag, auf der Sportanlage Adlerstraße ihre Bögen zu spannen und den Pfeil auf bis zu 90 Meter fliegen zu lassen, wurde abgelehnt. „Laut der Unteren Landschaftsbehörde liegt der Sportplatz im Außenbereich und darf nicht von Dritten, also von Vereinen, genutzt werden“, sagt Lukat verärgert. Schließlich musste er bei der Stadt sowohl ein Schall- als auch ein Sicherheitsgutachten einreichen.
Aber es ist nicht nur die fehlende Möglichkeit, draußen zu trainieren, die Lukat aufregt. Zudem wurden dem Schützenverein nur eine Stunde Nutzungszeit in der Sporthalle Dieker Straße zugewiesen. „Das hat sich als nicht praktikabel erwiesen. Wir können unsere Sportausrüstung dort nicht lagern“, sagt Lukat. Für die bis zu 90 Kilogramm schweren Scheiben, Netze und weiteres Zubehör sei dort einfach kein Platz.
Nachdem 2011 die Sporthalle der Pestalozzischule im Zuge des beschlossenen Abrisses geschlossen wurde, hatten sich Vertreter des Sportverbands Haans und der Vereine zusammengesetzt und die Verteilung der Hallenzeiten einvernehmlich organisiert. Damals hatten die Bogenschützen noch keinen Bedarf angemeldet.
„Der Schützenverein hat sich erst bei uns gemeldet, als bereits feststand, dass auch die Halle an der Bachstraße aufgegeben wird“, sagt Astrid Schmidt, Leiterin des Schul- und Sportamtes. Dort haben die Bogenschützen bis zur Schließung zum 31. Dezember 2012 trainiert. Und wären dort auch gerne geblieben. „Ich verstehe nicht, wie eine Halle geschlossen werden kann, ohne dass es Überlegungen gibt, wie diese Lücke für die Sportvereine geschlossen werden kann“, kritisiert Klaus Lukat.
Astrid Schmidt hält dem entgegen: „Wir haben uns mit allen zusammengesetzt, um die Belegung der Hallen neu zu verteilen.“ Dass den Bogenschützen Platz für die Ausrüstung fehlt, sei bislang nicht zur Sprache gekommen. „Da müssten die Bogenschützen noch einmal auf uns zu kommen, vielleicht finden wir ja eine Lösung“, sagt sie. Mehr will sie momentan zu dem Thema nicht sagen.
Denn nachdem Annegret Wahlers von der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) mit den Bogenschützen gesprochen hat, stellte die Vorsitzende der WHL, Meike Lukat, die Ehefrau von Klaus Lukat, einen Antrag auf Überprüfung der Hallenbelegungszeiten. „Der Antrag basiert auf unserem Problem“, sagt Klaus Lukat. „Wir werden dazu im Schul- und Sportausschuss am 16. Oktober eine Vorlage einbringen“, sagt Schmidt. Details wollte sie noch nicht nennen.