Tüftler retten so manches ausgediente Elektrogerät
Nächster Termin in der „Knösterstube“ ist am 2. Mai.
Haan. Jeder, der in Haan für Nachhaltigkeit sorgt, kennt die Knösterstube. Sie läuft an jedem ersten Mittwoch im Monat zwischen 15 und 18 Uhr im Forum der katholischen Kirche St. Chrysanthus und Daria an der Königstraße. Am Mittwoch war es wieder voll: Rund 20 Ratsuchende trafen auf gleich mehrere „schraubenziehertaugliche“ Mitglieder des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“. Diese Teilnehmerzahl ist ein guter Schnitt, berichtet Frank Intveen, einer der Initiatoren der Knösterstube. Im Forum „fühlen wir uns gut aufgehoben“, sagt Intveen, denn der Raum biete nicht nur ausreichend Platz für gleich mehrere Reparaturtische, sondern auch die Möglichkeit, Kaffee und den selbst gebackenen Kuchen anzubieten.
Die Probleme, mit denen die Schrauber konfrontiert werden, sind vielfältig. Stephan Korfe brachte im März seinen Wasserkocher. Der tat es nicht mehr. Hans-Werner Kahl, der Technik-Fachmann, nimmt sich nun des Gerätes an — mit Geduld und Ausdauer. Fazit: Das Gerät ist nicht mehr zu reparieren. Traurig, aber wahr. „Es macht Spaß, hier zu reparieren und zu helfen. Sonst wäre ich nicht hier“, sagt Kahl trotz des momentanen Misserfolgserlebnisses. Hat Gabriele Gummel, die Pfarrerin, mehr Glück? Sie bringt ihre Heckenschere ins Forum. Tatsächlich läuft das Gerät nun wieder, und die Hobbygärtnerin kann wieder werken.
„Die Leute dürfen bringen, was sie selbst tragen können“, sagt Intveen. Heidi Röder und Heiner Grafweg kommen aus der Nachbarstadt. Ihr drei Jahre alter Lautsprecher ist defekt. Kein Problem für die Knösterer. Das Gerät ist schnell wieder funktionstüchtig. Und was machen die beiden, die den Künstlernamen „Duo Second Life“ tragen? Sie bringen den ehrenamtlich arbeitenden Männern der Knösterstube ein Ständchen, denn sie haben ihre Gitarre mitgebracht. Sie singen einen Schlager der 70er Jahre. Damit ist das Duo seit mehr als elf Jahren in Seniorenheimen im gesamten bergischen Raum — von Heiligenhaus bis Hilden — unterwegs.
Die Damen vom Organisationsteam Antje Wilde, Rosemarie Raab und Renate Steinbrecher sorgen für Ordnung, Bewirtung, Gastlichkeit. Den Kuchen bringen die Damen mit. Gespendet wird für die Reparatur und den Verzehr. Ersatzteile müssen entweder mitgebracht oder bezahlt werden. Und das Geld wird gespendet für andere Haaner karitative Einrichtungen. Es sei denn, die Knösterstube braucht neue Lampen oder Werkzeug. Die nächste Knösterstube ist am 2. Mai, 15 bis 18 Uhr.