Schulessen in Hilden wird neu ausgeschrieben
Caterer könnten sonst die Preise erhöhen. Das will das Amt für Jugend, Schule und Sport nicht.
Hilden. Die Kinder in den städtischen Kitas, Grundschulen und in der Sekundarschule sollen gesünder essen. Das entschied die Stadt vor zwei Jahren, suchte und fand einen Lieferanten für die Mittagsverpflegung. „Unsere Erwartungen sind voll erfüllt worden“, sagt Dezernent Sönke Eichner: „Das Essen kommt bei Kindern und Eltern gut an.“ Wenn alle so zufrieden sind, warum wird der Vertrag jetzt nach zwei Jahren neu ausgeschrieben? „Sonst könnte der Caterer die Preise erhöhen“, erklärt Eichner. „Wir möchten gerne das wirtschaftlichste Angebot haben. Wir müssen neu ausschreiben, wenn wir einer Preiserhöhung entgehen wollen.“
1600 Mahlzeiten gibt die Stadt aus. 3,10 Euro kostet ein Mittagessen in den städtischen Kitas, 3,20 Euro in den städtischen Schulen. Die Stadt gibt dem Caterer einen Zuschuss. „Weil wir wollen, dass frische Waren verwendet werden“, sagt der Dezernent. Für die Kitas macht das rund 100 000 Euro pro Jahr, für die Grundschulen rund 120 000 Euro. Das Jugendamt hatte im März an sechs Tagen in die Marie-Colinet-Sekundarschule zum Probeessen geladen. „Täglich acht bis zehn Personen“, erläutert die Bildungskoordinatorin Stefanie Walder. Vertreten waren etwa Schüler, das Kinderparlament, Eltern, Lehrer, Erzieherinnen, Fachberater, Küchenhelferinnen und auch Vertreter der Hildener Stadtverwaltung.
Auf dem Speiseplan standen drei Menüfolgen mit insgesamt elf Komponenten: gedünstetes Seelachsfilet mit Reis, mageres Muskelfleisch vom Rind mit Sauce, Kartoffelpüree und Möhrengemüse, ein Getreidebratling mit Salzkartoffeln, Quarkspeise mit Obst sowie Blattsalate mit Joghurt-Dressing. Bewertet wurde mittels anonymer Testbögen nach Geschmack (50 Prozent), Konsistenz (30 Prozent) und Optik (20 Prozent) „Eine Mahlzeit kann super gewürzt, aber gleichzeitig matschig sein oder vertrocknet aussehen“, erzählt Stefanie Walder.
„Alle drei Parameter müssen stimmen.“ Erfahrungsgemäß falle den Testern die Bewertung nicht schwer: „Sie haben die Möglichkeit zwischen null und sechs Punkten zu vergeben. Dieses Spektrum reizen sie voll aus. Selbst bei einfachen Komponenten wie Reis fallen die Urteile sehr unterschiedlich aus.“
Das wirtschaftlichste Angebot setze sich zusammen aus 30 Prozent Preis und 70 Prozent Qualität. Hierzu gehören Bio-Anteil, Umwelt-Engagement, Kundenfreundlichkeit sowie Convenience-Grad, also der Anteil an vorverarbeiteten Lebensmitteln. Weil Qualität am Ende auch gut schmecken soll, fließt mit 15 Prozent eine Sensorik-Prüfung in das Ergebnis ein. An der Ausschreibung haben sich neun Unternehmen beteiligt, sieben haben die Voraussetzungen. Walder ist optimistisch, dass das Angebot, das den Zuschlag erhält, auch das beste für die Schüler ist. Ende des Monats soll der neue Caterer feststehen.