Haan Neues Finanzkonzept fürs Sportheim in Sicht
Haan. · Der TSV Gruiten muss womöglich umplanen, weil ein Landeszuschuss winkt.
Im Dezember 2017 hatte der Stadtrat beschlossen, 1,5 Millionen Euro in den Haushaltsplan 2018 aufzunehmen für den Neubau des Sportheimes Gruiten. Das sollte dem Turn- und Sportverein in Erbpacht übergeben werden. Der zweitgrößte Haaner Sportverein wäre zum Investor geworden. Ein Jahr nach diesem Entscheid, gibt es jetzt Unruhe. Denn ein Antrag der CDU-Fraktion, einen Versuch zu starten, in das neue Landesprogramm „Moderne Sportstätten“ aufgenommen zu werden, könnte dazu zwingen, das gesamte Finanzierungskonzept umzustellen.
Baukosten steigen wohl von 1,6 auf 2,16 Millionen Euro an
In der Sitzung ging es eigentlich um die Erweiterung des städtischen Finanzanteils. Denn die in den letzten zwölf Monaten vorangetriebenen Planungen und Kostenermittlungen hatten zum Ergebnis, dass die voraussichtlichen Baukosten von 1,5 auf rund 2,16 Millionen Euro anstiegen. Für die Haushaltsplanung 2019 müsste deshalb der städtische Finanzanteil um gut 658 000 Euro erhöht werden. Die zu erwartenden Bau- und Instandhaltungskosten würden jährlich um 32 500 auf 100 000 Euro und die Betriebskosten um 5000 auf 27 730 Euro steigen. Für Abbruch der Altimmobilie, Container und die Gestaltung der Außenanlage stand eine Einmalleistung der Stadt von rund 283 000 Euro zur Abstimmung. Das Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro „könnte passend sein“, erklärte Vincent Endereß (CDU). Doris Abel, Leiterin der Kämmerei, wandte ein, dass das Land in der Regel nur dann Zuschüsse gewähre, wenn es keine anderen Geldgeber gäbe. Der Ratsbeschluss von 2017 könnte somit ein Hindernis für einen erfolgreichen Zuschussantrag sein. Annegret Wahlers (WLH) sagte, es müsse überlegt werden, das eingeplante Geld wieder aus dem Haushalt zu streichen. Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke versicherte, die Stadt werde den Verein auf dem Weg durch den Zuschussantrag unterstützen.
Simone Kunkel-Grätz (SPD) fragte im Sportausschuss, ob schon jemand mit dem TSV Gruiten gesprochen habe. Frauke Heiden-Ziegert aus dem Vereinsvorstand, die im Zuschauerraum des Sitzungssaales saß, verneinte das.
Jetzt muss das weitere Vorgehen überlegt werden. Bis zum Haupt- und Finanzausschuss in der nächsten Woche soll geklärt sein, welche Bedeutung die städtischen Mittel im Rahmen eines Zuschussantrages haben. Meike Lukat, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH), für die Sitzung beantragt, dass dazu auch Vertreter des TSV eingeladen werden. Der Vorstand solle die Möglichkeit erhalten, „zum eigenen Antrag und der Zukunft der Baumaßnahme zu sprechen“.