Umzug: Discounter auf Kampa-Areal?
Der Hersteller von Transportgeräten zieht um. Auf dem Gelände an der Düsseldorfer Straße könnte ein Supermarkt entstehen.
Haan. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses war das Thema erstmals auf der Tagesordnung — allerdings im nichtöffentlichen Teil. Am Dienstag im Stadtrat stand es erneut zur Debatte — diesmal im öffentlichen Teil. Es geht um die Pläne, an der Düsseldorfer Straße einen weiteren Discounter zu eröffnen.
Offiziell ist zwar noch nichts, aber im Gespräch ist das Gelände, auf dem (noch) die Kampmann + Aretz GmbH & Co. KG, ihres Zeichens Spezialist für die Herstellung von Transportgeräten und Anhängern, residiert.
„Ja, wir werden den Standort aufgeben“, bestätigte am Mittwoch der Geschäftsführer des Unternehmens, Jürgen Krabs. „Aber: Wir wollen Haan treu bleiben und weiterhin für Arbeitsplätze sorgen.“ So hofft Krabs, mit der Stadt einig zu werden und ein Grundstück etwa einen Kilometer weiter in Richtung Hilden zu erwerben. Dort sei aktuell eine Pferdewiese.
Der Grund für den Umzug sei unter anderem die energetische Situation der teils 100 Jahre alten Gebäude. „Eine Sanierung macht da keinen Sinn“, so Krabs im WZ-Gespräch. Er nennt den Juni 2013 als Auszugstermin. „Die Stadt kennt unsere Interessen“, sagt der Unternehmer.
„Ans Licht“ gekommen war das Vorhaben, weil die Grün-Alternative Liste (GAL) im öffentlichen Teil der Ratssitzung einen entsprechenden Antrag gestellt hatte, was die Verkehrssituation an der Düsseldorfer Straße — und hier insbesondere in Höhe des Rewe-Marktes — betrifft.
Demnach soll die Stadtverwaltung bei zukünftigen Bauvorhaben darauf hinwirken, dass kein weiterer Kfz-Anschluss (Ein- und Ausfahrten) von Gewerbe und/oder Einzelhandel auf die Düsseldorfer Straße zwischen Am Schlagbaum und Ohligser Straße erfolgen soll.
Als Begründung für den Antrag wird die jetzt schon „unüberschaubare Verkehrssituation“ an der Ausfahrt von Rewe auf die vielbefahrene Düsseldorfer Straße als Hauptachse zwischen Haan und Hilden genannt. Viele Rewe-Kunden würden sich nicht an die vorgesehene Fahrtrichtung (ausschließlich rechts abbiegen in Richtung Hilden, die Red.) halten, heißt es in dem Antrag. Da werde auch links — quer über die komplette Fahrbahndecke — abgebogen. „Sollte in dem Bereich eine weitere, ähnliche Ein- und/oder Ausfahrt entstehen, drohen Gefahrensituationen“, so GAL-Ratsherr Andreas Rehm.
Das Problem sei der Verwaltung bekannt, sagte Bürgermeister Knut vom Bovert. Am 4. September gebe es daher eine zusätzliche Sitzung des Planungsausschusses, in dem den Mitgliedern der Sachverhalt genau dargelegt werde.
Dementsprechend wurde in der Ratssitzung dem Antrag von SPD-Ratsherr Wilfried Pohler stattgegeben, „so lange keine Baugenehmigung zu erteilen, bis der Planungsausschuss nicht darüber entschieden hat“.