Haan Investor rückt von Bauprojekt ab

Haan. · Die 40 geplanten Wohnungen an der Flurstraße in Haan wird es vorerst nicht geben.

Das Bild zeigt das potenzielle Baugelände zwischen Flustraße, am Kauerbusch und Deller Straße.

Foto: google maps

Das geplante Bauprojekt an der Flurstraße, bei dem im Zuge der Innenstadtentwicklung mehrere Häuser mit mehr als 40 Wohnungen im Geschosswohnungsbau entstehen sollten, wird vorerst nicht kommen. Wie die Stadt jetzt mitteilte, hat der Projektträger seine Planung zurückgezogen und will sie nun überarbeiten. „Wir gehen davon aus, dass er im kommenden Frühjahr eine neue, abgespeckte Variante vorlegen wird“, sagt Jens Lemke (CDU), der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr.

Zuletzt hatte es deutlich Kritik an dem Projekt gegeben, mit dem in Haan noch zur Bebauung mögliche Lücken geschlossen werden sollen. Vor allem jedoch die unmittelbare Nähe zu einem Naturschutzgebiet und die Zahl der dort vorgesehenen Wohnungen waren bei Anwohnern wie auch einigen Politikern auf Kritik gestoßen. Die hatten sich zuletzt bei einer Ortsbegehung noch einmal
informiert.

Die Bürger sind um Kiefern
und Obstbäume besorgt

Die Bürger hatten zudem einen Fragenkatalog vorgelegt, in dem sie unter anderem wissen wollten, wie viele  der etwa 30 Kiefern, Obst- und Laubbäume erhalten werden könnten.

Die zunächst auf 64 Autos ausgelegte Tiefgarage wurde ebenso hinterfragt, wie die zu erwartende Lärmbelastung für die Bestandsimmobilien. Es handele sich schließlich „um eine Nachverdichtung die den dann größten Personenkreis stellen wird“, argumentierten sie. Eine Wertminderung der Bestandsimmobilien sei zu befürchten. Weiterer Kritikpunkt aus Sicht der Anwohner: Mehr als 50 Prozent der Grundstücksfläche würden versiegelt, das sei zu befürchten, dass Sträucher und Bäumen keine Möglichkeit hätten zu wachsen, da die benötigte Bodentiefe aufgrund der geplanten Tiefgarage fehle.

Dass grundsätzlich weiterhin an der Flurstraße gebaut werden soll, steht für Politik und Verwaltung indessen außer Frage. Die Stadt möchte gerne, dass knapp ein Drittel der neu entstehenden Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden kann.

Wörtlich heißt es dazu in den Sitzungsunterlagen: „Seitens der Verwaltung wird grundsätzlich eine Bebauung der Fläche befürwortet. Das Flurstück wird bereits seit langem als „Reserve Wohnen“ im Rahmen des Siedlungsflächenmonitoring NRW der Bezirksregierung Düsseldorf angegeben. Das Plangebiet ist planungsrechtlich im aktuellen Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche dargestellt.“

Ein Bebauungsplan existiert aber nicht, die Fläche könnte bislang nur gemäß des Paragrafen 34 Baugesetzbuch (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) bebaut werden. Die vorgeschlagene Bebauung sei allerdings auf Basis dieses speziellen Paragrafen nicht genehmigungsfähig, so dass für die Realisierung des Konzepts ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss. Aus Sicht der Verwaltung ist eine Bebauung mit Geschosswohnungsbau an dieser Stelle städtebaulich sinnvoll. Der nächste Sitzungsturnus, in dem die Planung frühestens vorgelegt werden könnte, beginnt allerdings erst im kommenden Jahr.