Hilden Hilden sucht Investor für Sozialwohnungen
Hilden. · In Karnap sollen auf städtischem Grund 33 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.
Die beschlossene Variante zwei sieht den Bau von rund 33 Sozialwohnungen auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern vor. Vorteil: Die Pachtfläche des Bürgervereins Hilden-Süd wird dadurch nicht berührt. Die neuen Bewohner können nicht in die Gärten der Nachbarn Hofstraße 154 a bis 154 f schauen. Nachteil: Der Aufwand für Kanalisation, Straße und eine rund 200 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand (Vorschlag des Gutachters) sind enorm. Rund 730 000 Euro, hat die Verwaltung überschlagen oder gut 22 000 Euro pro Wohneinheit.
„Rund 70 Prozent der Hildener leiden unter Hitzeinseln“, erinnerte Ludger Reffgen (Bürgeraktion) an eine Untersuchung des Landesumweltministeriums: „Wir müssen alles unterlassen, was die schlechte Klimasituation in Hilden noch weiter verschlechtert.“ Sowohl in Variante eins als auch in Variante zwei sei eine 200 Meter lange Schallschutzmauer vorgesehen: „Das muss ins Auge gehen.“ Die Bürgeraktion sei für eine Bebauung entlang der Hofstraße (Variante drei) mit etwa zwölf Wohnungen. Auch weil sich die Erschließungskosten dabei nur auf etwa 10 000 Euro pro Einheit belaufen würden. Auch die Allianz für Hilden sprach sich für Variante drei aus.
Von der geplanten Lärmschutzwand würden auch die Nachbarn profitierten, betonte Kevin Buchner (SPD). Der Stammtisch des Bürgervereins Hilden-Süd habe sich gegen das Vorhaben ausgesprochen: „Es gibt aber auch Mitglieder und Anwohner, die dafür sind. Hilden braucht preisgünstige Wohnungen. Hier gibt es die Möglichkeit, sie zu schaffen. Deshalb stimmt die SPD für Variante zwei.“ Die Grünen geben Variante drei den Vorzug, erläuterte Klaus -Dieter Bartel: Weil schnell gebaut werden könne und kein teurer Schallschutz notwendig werde. Die FDP will neuen Wohnraum nur auf bereits versiegelten Flächen schaffen und lehnt den Eingriff in eine Freifläche als unverantwortlich ab, sagte Rudolf Joseph.
Die CDU wolle keine große Lösung (mit Bebauung des Bolzplatzes), betonte Claudia Schlottmann: „Wir brauchen aber bezahlbaren Wohnraum speziell für junge Familien in Hilden.“ Jetzt gehe es nur darum, einen Bebauungsplan aufzustellen.„Die politische Mehrheit (CDU und SPD) im Stadtrat wird sich nicht ändern“, meinte Friedhelm Burchartz: „Das müssen die Bürger wissen.“ Dafür handelte er sich eine Rüge von Bürgermeisterin Birgit Alkenings ein: „Sie unterstellen ein Bebauungsplanverfahren mit vorhersehbarem Ergebnis. Das Ergebnis ist offen und die Bürger werden gehört.“