Langenfeld baut Sozialwohnungen
Die Politiker haben im Planungsausschuss grünes Licht für 55 öffentlich geförderte Mietwohnungen in drei Gebieten gegeben.
Langenfeld. Der Gegensatz ist krass: Auf der einen Seite viele neue Villen, Doppel- und Reihenhäuser, auf der anderen ein erheblicher Mangel an preisgünstigen Wohnungen. Vor einem Jahr hatte der Stadtrat ein „Strategiekonzept Wohnen 2025“ beschlossen, das den Häuserbau in Langenfeld besser steuern und unter anderem den sozialen Wohnungsbau ankurbeln soll. Für letzteres Anliegen brachten sie drei konkrete Bauvorhaben mit Sozialwohnungen auf den Weg, die schon 2020 bezogen werden sollen. Der Zeitplan scheint teils ins Wanken zu geraten, zeigte sich jetzt im Planungsausschuss. „Der Stand der Bebauungspläne ist sehr unterschiedlich“, berichtete Planungsamtsleiter Stephan Anhalt in der Sitzung. „Für die Stettiner Straße ist alles klar, beim Martinsviertel fangen wir quasi noch einmal von vorne an und beim Gebiet an der Sandstraße liegen wir irgendwo dazwischen.“
Auf dem Gelände der evangelischen Gemeinde sollen nach Abriss der Johanneskirche zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit 40 Wohnungen gebaut werden, davon acht Sozialwohnungen. Ein Teil dieser Häuser bleibt im Eigentum der evangelischen Kirche, darunter ein Gemeindesaal in einem der Neubauten. „Nur 20 Prozent Sozialwohnungen? Das ist uns zu wenig. Es müssten mindestens 30 Prozent sein“, begründete SPD-Ratsherr Joachim Herzig in der Sitzung die Nein-Stimmen seiner Fraktion. Alle anderen Parteien stimmten den Plänen hingegen zu.
Drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 27 Sozialwohnungen sieht der Bauverein Langenfeld (BVL) nunmehr auf seinem Gelände zwischen Martin-/Richrather Straße und Steinrausch vor. Nach dem vor einem Jahr entstandenen und dann eskalierten Streit um geplante Mehrfamilienhäuser mit bis zu 50, teils auch frei finanzierten Wohnungen hat der BVL seinen Entwurf deutlich reduziert. Inmitten der teils unter Denkmalschutz stehenden Siedlung werden hierfür gleichwohl einige von den heutigen BVL-Mietern genutzte Gärten wegfallen. Vom Steinrausch und von der Martinstraße her sollen neue Stichstraßen zu den vier Neubauten führen. Laut Anhalt befinden sich bereits etwa 100 Sozialwohnungen in benachbarten Häusern. Die Parteien befürworteten mehrheitlich das nach den Worten von Dieter Braschoss (CDU) „nun gut überarbeitete Konzept“. BGL und Grüne stimmten dagegen, weil sie die Platzierung der drei Häuser als zu massiv für die Nachbarschaft empfinden. „Langenfelds Bürger wollen aber Sozialwohnungen. Und hier kommen sie zu 100 Prozent“, hielt Stephan Lauber (SPD) BGL und Grünen entgegen.
Auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei sind laut Stadtplaner Ingo Schwarz inmitten von 25 neu entstehenden Doppel- und Reihenhäusern zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 Sozialwohnungen vorgesehen. „Diese beiden zweigeschossigen Gebäude werden zentral in dieser neuen Siedlung liegen.“ SPD-Sprecher Herzig lobte, dass der erwünschte Anteil von 30 Prozent Sozialwohnungen in diesem Neubaugebiet erreicht sei. Bei einer Enthaltung der Grünen stimmten alle Parteien zu.