Weniger Bestattungen in Haan - Stadt denkt über Teilstillegung des Waldfriedhofs nach
Die Zahl der Erdbestattungen geht zurück. Die Stadt Haan denkt an die Stilllegung von Teilen des Waldfriedhofs.
Haan. Der städtische Waldfriedhof ist zu groß, da die Zahl der Erdbestattungen abnimmt. Stattdessen werden pflegeleichte Gräber (Rasen oder Urnengräber) immer beliebter. Auf diese Tatsachen will die Stadt in den kommenden Jahren reagieren und den vorhandenen Platz für neue Formen der Bestattungen nutzen.
„Der Flächenbedarf für den Friedhof wurde nie berechnet“, sagt Bernd Duske, der als Leiter des Bauverwaltungsamtes auch für den städtischen Friedhof zuständig ist. Dies ist ein Grund, warum heute viele Grabfelder große Lücken aufweisen. Um aber Teile des Friedhofs in Baugebiet umwandeln zu können, diese Idee wurde immer wieder genannt, ist die Fläche zu klein. „Für den alten Teil werden wir überlegen, welche Flächen wir stilllegen und einen Belegungsstopp aussprechen können“, sagt Duske.
Die Freiflächen könnten dann schön gestaltet und zum Beispiel für Baumbestattungen angeboten werden. „In Hilden ist das möglich, dort wurden eigens Bäume angepflanzt“, sagt Duske: „Aber wir haben hier so viele alte Bäume, da müssen wir nicht extra teure Neuanpflanzungen vornehmen.“
Die Vergabe von neuen Grabstellen soll künftig vor allem im neuen Teil des Friedhofs stattfinden. Der ist bei den Bürgern sehr beliebt. Darüber hinaus möchte die Stadt einen Teil der Friedhofsfläche für muslimische Grabfelder reservieren, auch wenn die Nachfrage aktuell nicht vorhanden sei.
Die Pläne für die Zukunft des Friedhofs haben Duske und seine Mitarbeiter dem Planungsausschuss dargelegt, der dem einstimmig zugestimmt hat. „Wir müssen am Konzept des Friedhofs etwas ändern“, sagt Duske: „Wir wollen einen Prozess anstoßen, den optischen Eindruck erhalten und gleichzeitig wirtschaftlich bleiben.“ Denn der Betrieb des Friedhofs mit Kosten von jährlich 160 000 Euro ist nur mit städtischen Zuschüssen möglich. Rund 60 000 Euro kostet allein die gärtnerische Pflege.