Bei Sanierung: Erneut Skelette in Gruiten am Nikolausturm aufgetaucht
Arbeiter finden Knochen bei der Sanierung des Nikolausturms.
Haan. Zwei Tage Verzögerung bei den Sanierungsarbeiten am alten Nikolausturm in Haan-Gruiten: Drei Skelette im Boden machten erneut den Einsatz von Wissenschaftlern auf dem alten Friedhof in Haan-Gruiten nötig.
Es handele sich um die Reste früherer Bestattungen in der Nähe des alten Kirchturms, sagt die Gruitener Archäologin Sonja Lehnert-Klawa. Die Knochen lagen im Bereich einer neuen Natursteinmauer, die den Turm künftig vor Nässe aus den höher gelegenen Grundstücksteilen schützen soll.
Die umfangreichen Arbeiten am Turm sollen den Rest einer historischen Kirche auf Dauer vor Feuchtigkeit schützen. Bis zum Jahresende soll außerdem der Turmraum zu einer kleinen Kapelle umgestaltet sein, in die man durch Glaselemente von außen hereinschauen kann. Das teilt Norbert Julius von der Arbeitsgemeinschaft alter Nikolausturm mit.
Gruselig sei der Knochenfund für sie nicht gewesen, sagt Lehnert-Klawa: „Auf einem Friedhof findet man eben Skelette. Um mich herum standen die Arbeiter, die dringend weitermachen wollten.“ Sie habe den Fund dokumentiert: Er sage über die Friedhofsgeschichte selbst nichts aus. Das Landesamt für Bodendenkmalpflege habe schließlich erlaubt, die Bauarbeiten fortzuführen.
Bereits im vergangen Jahr waren zwei menschliche Skelette aus Bestattungen am Turm gefunden worden. Laut Julius wird deren Untersuchung in einem Fachlabor noch bis Ende März dauern. Danach werden alle gefundenen Knochen auf dem Gruitener Friedhof gemeinsam beigesetzt.
Die Arbeitsgemeinschaft sammelt Spenden, um die Mehrkosten zahlen zu können, die durch die Funde und die entsprechenden Baupausen entstanden sind.