Winterdienst: Eine Aufgabe für Frühaufsteher
Neun Mitarbeiter mit vier Lastwagen und vier Traktoren sind pro Schicht im Winterdienst der Stadt im Einsatz. Ab vier Uhr fahren sie die Straßen ab.
Haan. Ein Morgenmuffel darf Carsten Lehmann in seinem Beruf nicht sein. Der 40-Jährige ist seit August neuer Fahrzeugmeister beim Haaner Betriebshof und Leiter des Winterdienstes.
Das bedeutet für ihn: Jeden Morgen um vier Uhr aufstehen und Hauptverkehrsadern in Haan abfahren.
„Wir sind verpflichtet, morgens die Wetterlage zu prüfen und dann gegebenenfalls die Mitarbeiter in Bereitschaft zu alarmieren. So passiert am Freitag. „Da war es um 6 Uhr an einigen Stellen glatt“, sagt Lehmann.
„Sicherheitshalber haben wir mal zwei LKW rausgeschickt und sind die bekannten glatteisbedrohten Punkte abgefahren.“ Das sind in Haan und Gruiten die Eisenbahnbrücke in Gruiten, die Thienhausener Straße und der Mühlenbusch sowie die Straßen rund ums St. Josef-Krankenhaus.
Grundsätzlich gilt: Zuerst werden die Hauptverkehrsadern kontrolliert, dann die sogenannten zweitrangigen Straßen durch Wohngebiete. „Und wenn nach dem ersten Räumen die Straßen wieder schneebedeckt sind, geht unsere Arbeit von vorne los“, sagt Lehmann.
500 Tonnen Salz liegen dafür im Salzlager bereit. Im vergangenen Winter wurden 400 Tonnen verbraucht. „Mit 500 Tonnen könnten wir einen schweren Winter, wie 2010 gut überstehen“, sagt Lehmann.
Vier Lastwagen, vier Traktoren und neun Mitarbeiter pro Schicht sind angewiesen, auch in diesem Winter alles dafür zu tun, dass das Wetter den Verkehr und die Mobilität der Bürger so wenig wie möglich beeinflusst — selbstverständlich auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr.
Da kann es vorkommen, dass bei der Bescherung plötzlich das Mobiltelefon klingelt und Lehmann und die Mitarbeiter, die im Bereitschaftsdienst sind, schnell zum Betriebshof beziehungsweise zur Salzhalle müssen, wo die frisch gewarteten Fahrzeuge für den Einsatz bereitgemacht werden und dann schnell ausrücken können.
Denn zwischen 6 und 22 Uhr müssen die Straßen befahrbar sein. Wohlgemerkt nur die Straßen, für die Bürgersteige sind die Anwohner beziehungsweise die Hausbesitzer zuständig. „Wenn es hart auf hart kommt, übernachten wir auch auf dem Betriebshof“, sagt Lehmann.
„Nämlich dann, wenn es unklar ist, ob es nur nass draußen ist, oder die Nässe noch überfrieren wird.“ Der Wülfrather ist kalte Winter und glatte Straßen gewohnt. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Straßen in Haan freihalten können in diesem Winter.“