Langenfeld Schweden bereichert Kulturangebot
Langenfeld. · In Langenfeld lautet das diesjährige Ländermotto „Välkommen Sverige“.
Weite Landschaften, unzählige Inseln, Elche, blonde Menschen, Abba, Knäckebrot und Pippi Langstrumpf – wer an Schweden denkt, dem schwirren diese und andere Bilder ins Kopfkino. Unter dem diesjährigen Langenfelder Ländermotto „Välkommen Sverige!“ (sprich: Swärje) gibt es zwölf Monate lang reichlich Gelegenheit, diesen skandinavischen Staat in all seinen Facetten kennenzulernen, Klischees zu pflegen oder zu verwerfen. Langenfelds Stadtverantwortliche und beteiligte Kulturträger stellten 25 Veranstaltungen der ersten Jahreshälfte vor.
„Ich biete dazu eine Stadtwette an“, sagte Bürgermeister Frank Schneider bei der Präsentation. „Mindestens 2000 Langenfelder sollen auf dem Marktplatz gemeinsam Abba-Songs, andere schwedische Hits sowie landessprachliche Weisen singen. Ich wette, dass die Bürger dies nicht schaffen werden.“ Wie schon bei der Stadtwette im Kroatien-Jahr 2015 mit der am Ende aus Tausenden Schlipsen genähten größten Krawatte der Welt, will Schneider als möglicher Wettverlierer an mehreren Tagen in Sozialeinrichtungen mitarbeiten.
Citymanager Jan Christoph Zimmermann hielt bei der Programmvorstellung dagegen und koordiniert bereits die Wettvorbereitung. „In der beliebten Mitsing-Reihe in der Richrather Lukaskirche wird Kantorin Ulrike Schön am 24. April mit den Teilnehmern einen Schweden-Block einüben.“
Konzerte, Vorträge und Kurse prägen das Välkommen-
Sverige-Programm.
Vorträge und Lesungen
Mit dem nordschwedischen Nomadenvolk der Samen und deren Mythologie befasst sich in einem Vortrag der Volkshochschule (VHS) am 18. Februar der Archäologe und Reiseführer Alexander Nölp im Kulturzentrum. Ebenfalls für die VHS referiert am 26. März der langjährige ARD-Korrespondent Albrecht Breitschuh über das Schwedenbild der Deutschen, das nach seiner Ansicht „zwischen Wahrheit und Verklärung“ liegt.
Über „Nordische Malerei“ hält die Kunsthistorikerin Katharina Alsen am 2. April einen Vortrag im Stadtmuseum. Dort gibt es nach Angaben von Museumschefin Hella-Sabrina Lange außerdem „zu einem morbiden Thema eine unterhaltsame musikalische Lesung“: Susanne Russek wird mit dem Titel „Hab keine Angst“ am 17. Mai Texte von Lars Hulden (1926–2016) lesen, dazu singt Philip John Baptist mit Soul-Stimme; wegen des Internationalen Museumstags bei freiem Eintritt. Einen landeskundlichen VHS-Vortrag über den Mittsommer hält die in Schweden geborene Kölnerin Ingrid Lindblom am 15. Juni im Kulturzentrum.
Musik
„Gut gemachte Popmusik gehört zu Schweden“, betont Zimmermann. Neben Abba waren von dort etwa auch Avicii und Roxette ganz vorne in den internationalen Hitlisten. Neben der Stadtwette und dem Mitsingkonzert werde Schweden-Pop auf dem Stadtfest erklingen, wo am 18. April die Coverband „Abba-kustic“ auftreten wird. Die Musikschule würdigt nach den Worten ihrer Leiterin Sonja Steinsiek am 12. und 13. Juni in der Aula der Prisma-Schule ebenfalls Abba mit einem Konzert: Unter Leitung von Sandor Pergel werden die „Cello-Proms“ und Interpreten aus Christina Kühnes Gesangsklasse bei freiem Eintritt Songs aus dem Musical „Mamma Mia“ vortragen.
Für die Volkshochschule wird am 30. Januar im Flügelsaal der Pianist Roman Salyutov Werke von skandinavischen Komponisten erläutern und am Konzertflügel erklingen lassen. In der Wasserburg Haus Graven spielt am 14. Juni das „Elgin String Quartet“ des britischen BBC-Symphonieorchesters.
Sonstiges
In VHS-Kursen geht es um „Stockholm und die europäischen Jugendstilzentren“ (läuft seit dem 22. Januar, sechs Termine), Sprache (seit 22. Januar; oder kompakt am 19. Februar), Whisky (19. Februar), Nähen einer Mittsommer-Wimpelkette (8. und 15. Juni) und Kochen (18. Juni). In den Sommerferien folgen zwei Bastelkurse der Jugendkunstschule für Kinder. Für das Stadttheater lesen Manfred Knoke und Jürgen Reichert (2. bis 28. März) vor Schulklassen aus Astrid Lindgrens „Michel aus Lönneberga“. Zwei schwedische Kinofilme zeigt der Schaustall: „Das geheime Leben der Bäume“ (29. Februar und 1. März) sowie „Über die Unendlichkeit“ (30. April).