Monheim Ausbildungsbörse Messe vernetzt Schüler und Betriebe
Monheim. · Zum ersten Mal soll es in Monheim eine Ausbildungsbörse geben. Treffpunkt Monheim wird sie organisieren.
Eigentlich macht Markus Preikschat einen ganz anderen Job. Er zapft Bier oder reicht kleine Gläser mit Hochprozentigem über die Theke im Spielmann. Doch jetzt hat er gemeinsam mit dem Vorstand des Unternehmens-Zusammenschlusses „Treffpunkt“ ein neues Projekt angestoßen: eine Ausbildungsbörse.
Seit zwei Jahren ist Preikschat stellvertretender Vorsitzender des Treffpunkts – als einziger Gastwirt. „Ich habe in dieser Zeit viele Leute kennengelernt. Und alle suchen Mitarbeiter“, berichtet er. „Was war da naheliegender, als potenzielle Mitarbeiter und Unternehmen zusammenzubringen?“ Seit etwa einem Jahr laufen die Vorbereitungen für dieses Projekt, an dem inzwischen nicht nur der Vorstand des Treffpunkts, sondern auch die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und das Job-Center ME sowie die weiterführenden Schulen beteiligt sind.
Preikschat hat selbst zwei Kinder, die 16 und 18 Jahre alt sind und das Otto-Hahn-Gymnasium besuchen. „Da höre ich viel und vor allem eins: Viele junge Menschen wissen nicht, was sie nach dem Schulabschluss machen sollen.“ Deshalb habe der Treffpunkt-Vorstand die Idee einer kleine Messe aufgegriffen, die möglichst niederschwellig ist. Stattfinden soll sie in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums und im Saal der gegenüberliegenden Volkshochschule am Berliner Ring. Voraussichtlich im Herbst. So groß wie die Berufs- und Ausbildungsbörse BOB, die seit Jahren tausende Schüler in die Langenfelder Stadthalle lockt, soll die Monheimer Messe nicht werden. „Wir wollen die lokalen Unternehmen unterstützen“, sagt auch Treffpunkt-Mitglied Bernd Helbig, der Rohstoffmakler ist. Wichtig sei, dass der Besuch der Messe unkompliziert ist und die Schüler erreicht, auch die, die gegebenenfalls nicht so einfach den Zugang zum Ausbildungsmarkt finden.
„Hier können sich Monheimer Unternehmen mit einem Stand präsentieren“, erläutert auch Rolf Huber vom Treffpunkt. „Das kann eine Auto-Werkstatt sein, oder ein Unternehmen wie Schukat oder die BSM“, so Huber. „Wichtig ist uns zu zeigen, wie vielfältig Ausbildungsplätze sein können und welche – auch digitalen – Möglichkeiten es gibt“, so Huber, der auch auf Duale Studiengänge verweist, also die Kombination aus Ausbildung und Studium. Und wer sich nicht für eine Ausbildung entscheiden will, könne erst einmal ein Praktikum machen oder auf der Messe einen Ferienjob finden“, ergänzt Preikschat. Ziel sei, Schüler und Unternehmen in der Stadt zusammenzubringen, dort, wo viele sich kennen.
„40 Unternehmen haben bereits Interesse bekundet“, berichtet Preikschat. „Aber es können noch mehr werden“, ermuntert er Betriebe, sich beim Treffpunkt zu melden. Für diejenigen, die keine Erfahrung haben, wie sie sich auf einer Messe darstellen können, organisiert der Treffpunkt einen Lehrgang.
Für Bastian Bunge, vom Job-Center ME-aktiv passt das Projekt zum Fachkräftemangel. Es sei wichtig, jungen Leuten Lust auf Ausbildung zu machen, sagt er und hat auch Frauen im Blick, die eine Teilzeitausbildung machen können, damit sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommen. Denn viele Ausbildungsplätze im Kreis Mettmann sind nicht besetzt, berichtet er. Deshalb könne er die Treffpunkt-Initiative nur begrüßen und wird auch mit einem Stand vor Ort sein, ebenso wie IHK und Handwerkskammer. Bunge weist darauf hin, dass die Vergütung für Auszubildende inzwischen gar nicht so schlecht ist. Jan Lohrum, der für sein Restaurant „Zum Vater Rhein“ Azubis sucht, zahlt im ersten Ausbildungsjahr 750, im dritten 1000 Euro.