Monheim Monheimer Schüler soll Lehrern mit Mord gedroht haben
Monheim/Düsseldorf · Und dem Iraker wird vorgeworfen, „Heil Hitler“ gerufen zu haben.
. Im November vergangenen Jahres soll der jetzt 19-jährige junge Mann mit irakischen Wurzeln in der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim „ausgerastet“ sein, wie er selbst sagt. In diesem Zusammenhang, berichtet seine ehemalige Lehrerin vor Gericht, sei der Spruch gefallen: „Ey Alter, ich steche alle Lehrer ab“. Und noch etwas wird dem Angeklagten vorgeworfen: Er habe nach einer schulischen Filmvorführung über die Nazizeit „Heil Hitler“ gerufen und auch auf den Hinweis seiner Lehrerin, dass man das nicht dürfe und solche Äußerungen nicht ohne Konsequenzen bleiben würden, ein weiteres Mal „Heil Hitler“ gerufen, begleitet mit dem Satz: „Ich darf das. Ich bin Ausländer.“
Der junge Mann tritt selbstbewusst vor Gericht auf – und streitet alles ab. Nur einmal habe er mit anderen Schülern zusammen „Heil Hitler“ gerufen. Zu einer Wiederholung sei es nicht gekommen. Und die Morddrohung, als die das Gericht den Ausspruch wertet, er wolle alle Lehrer abstechen, den habe er nie gemacht.
Die Jugendrichterin, die den Fall verhandelt, befragt ihn zunächst nach seinen persönlichen Verhältnissen. Er lebt seit zwölf Jahren in Deutschland und berichtet von einer wenig erfolgreichen Schulkarriere, musste zunächst eine Grundschulkasse wegen Sprachproblemen wiederholen und später, nach mehreren Schulwechseln, die 9. Klasse. Damals sei die achtköpfige Familie von Düsseldorf nach Monheim gezogen und er sei in der Peter-Ustinow-Gesamtschule in der Klasse seiner jüngeren Schwester gelandet, was ihm nicht gepasst habe. Der junge Iraker hat im Geschäft seiner Eltern mitgearbeitet und offenbar häufig die Schule geschwänzt, wie seine ehemalige Lehrerin im Zeugenstand berichtet. „Er war zum zweiten Mal in der 9. Klasse. Ich habe ihm an diesem Tag eine Notenliste überreicht, auf der wegen Fehlens viele schlechte Noten standen. Er wurde dann sehr respektlos.“
Schließlich sei der Satz gefallen, wegen dem er jetzt vor Gericht steht und den der Angeklagte nie gesagt haben will. Er beklagt sich bei der Richterin darüber, dass „mich die Bullen aus dem Bus geholt haben.“ Die Lehrerin im Zeugenstand sagte dem Angeklagten, sie habe nie geglaubt, dass er wirklich jemanden umbringen wolle. Die Schulleitung habe die Polizei alarmiert.
Der Prozess wird mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. ilpl