Seit 25 Jahren in Reusrath „Jede Begegnung mit Menschen, jede Trauung und Trauerfeier ist anders“

Langenfeld · Seit 25 Jahren kümmert sich die Pfarrerin um ihre Gemeinde in Reusrath.

Pfarrerin Annegret Duffe feiert am Sonntag ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am 1. Juni 1997 wurde Annegret Duffe in der Martin-Luther-Kirche ordiniert. Gleichzeitig begann sie mit ihrem Mann, Pfarrer Christof Bleckmann, den Dienst als Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld. Ein Blick zurück.

Frau Duffe, was war anders vor 25 Jahren?

Annegret Duffe: Damals bewarben sich auf jede Pfarrstelle viele Bewerberinnen und Bewerber. Als Ehepaar gab es nur die Möglichkeit, dass einer von beiden eine Pfarrstelle bekleiden konnte und der oder die andere aus dem Beruf ausstieg oder sich beide eine Pfarrstelle teilten. Wir hatten wirklich Glück, dass in Langenfeld eine Stelle ausgeschrieben wurde und dass sich die Gemeinde auf dieses Modell einließ und uns wählte. Die Situation hat sich heute umgekehrt: Gemeinden haben Glück, wenn sie geeignete Menschen für ihre Pfarrstellen finden.

Hat sich die Stellenteilung bewährt?

Duffe: Ja, auf jeden Fall. Wir waren und sind immer gern im Gespräch über theologische Fragen, über Gestaltung von Gottesdiensten und Veranstaltungen und Ideen zur Gemeindeentwicklung. Wir haben vier Kinder und konnten beide für sie da sein. Wenn ich bedenke, wie viele Frauen in der Familienphase beruflich zurückstecken, bin ich sehr froh, dass wir Beruf und Familie so vereinbaren konnten. Nachdem unsere Kinder uns nicht mehr so sehr brauchen, ist das Modell allerdings auch an seine Grenzen gestoßen. Wir haben beide immer mehr Aufgaben übernommen und gemerkt, dass es nicht mehr passt. Seit zwei Jahren ist mein Mann Pfarrer in Solingen und ich bekleide die ganze Pfarrstelle hier.

Ist es nach so vielen Jahren langweilig geworden?

Duffe: Langweilig war es nie! Jede Begegnung mit Menschen, jede Unterrichtsgruppe, jede Trauung und jede Trauerfeier ist anders. Es gibt immer besondere Ereignisse, die Reaktionen und Ideen erfordern. Die Gemeinde hat sich verändert und entwickelt. Vor 25 Jahren gab es noch acht Pfarrstellen, jetzt sind es fünf und die Reduzierung auf vier zeichnet sich ab. Es gab Gemeindebezirke, die miteinander konkurrierten, jetzt sind wir deutlich zusammengerückt. Gerade konnten wir eine Konzeption der Jugendarbeit für die gesamte Gemeinde verabschieden.

Welche Veränderungen gab es?

Duffe: Mein Dienst hat sich auch immer wieder verändert und entwickelt. Ich habe zunehmende Verantwortung in den Gremien der Gemeindeleitung übernommen und bin seit einigen Jahren auf der Ebene des Kirchenkreises aktiv, seit gut einem Jahr als Assessorin.