Autorin Marion Schreiner: „Der Erfolg hat mich völlig überrascht“
Die Langenfelder Autorin Marion Schreiner liest auf der Leipziger Buchmesse aus ihrem Buch „Die Scheune“. Sie ist für einen Autorenpreis nominiert.
Frau Schreiner, Sie lesen in diesem Jahr bereits zum vierten Mal auf der Leipziger Buchmesse. Wie kam es dazu?
Marion Schreiner: Ich habe vor vier Jahren mein erstes Buch „Die Scheune“ als Selfpublisher selbst publiziert und von „Books on demand“ veröffentlichen lassen. Der Verlag ist dann auf mich zugekommen und hat mich gebeten, aus dem Werk auf der Buchmesse vorzulesen. Auch aus dem zweite Teil „Das blaue Haus“ und dem Ende der Trilogie „Vielleicht gab es keine Schuld“ habe ich in den Folgejahren gelesen.
Was bekommen die Zuhörer jetzt zu hören?
Schreiner: Ich lese aus der überarbeiteten Neuauflage von der „Scheune“. Vor zwei Jahren habe ich meine Trilogie als E-Books veröffentlicht und hatte damit unglaublichen Erfolg. Alle drei Teile waren acht Monate lang in der Bestsellerliste der besten 100 E-Books vertreten.
Hätten Sie erwartet, dass das ein so großer Erfolg wird?
Schreiner: Nein, das hat uns alle völlig überrascht. Ich konnte täglich sehen, wie mehr und mehr Bücher verkauft wurden. Teilweise waren es 1000 Downloads am Tag.
Sie sind für den Indie-Autoren-Preis nominiert. Was ist das für ein Preis?
Schreiner: Ich habe mich mit „Die Scheune“ beworben und bin als eine der besten Zehn nominiert worden. Der Preis richtet sich an Autoren, die ihre Bücher in Form von E-Books als sogenannte Selfpublisher selber herausbringen, und wird seit 2013 auf der Buchmesse verliehen. Nächste Woche erfahre ich, ob ich unter den Top drei bin.
Woher nehmen Sie ihre Ideen?
Schreiner: In der Trilogie geht es um Missbrauch. Ich selbst habe nichts mit dem Thema zu tun, bin aber sehr an menschlichen Verhaltensstörungen interessiert. Ich habe viel in meiner Arbeit mit Kindergruppen erlebt und beschäftige mich mit der Opfer-Täter-Theorie.
Was ist in Zukunft geplant?
Schreiner: Derzeit schreibe ich an meinem vierten Buch. Es gehört nicht mehr zur Trilogie, behandelt aber ebenfalls das Thema Missbrauch. Nach der Buchmesse fahre ich wieder nach England und verkrieche mich da in eine Hütte in einem Nationalpark. Ich kann zu Hause nicht schreiben und brauche die Einsamkeit, um produktiv zu sein.