Betrüger sorgen für Ärger auf dem Gänsemarkt
Immigrather Bürgerverein klagt darüber, dass einige Teilnehmer gewonnene Gänse weiterverkauften.
Langenfeld. Seit Jahren organisiert Wendt Gustav Scheffels, zweiter Vorsitzender des Vereins Immigrather Bürger, den Gänsemarkt. Zuletzt jedoch mit bitterem Nachgeschmack. Insgesamt 320 Gänse sind am 23. November in seiner alten Scheune an der Solinger Straße verlost worden. Eigentlich hat die Aktion einen guten Zweck, nämlich den, dass möglichst viele Langenfelder an Weihnachten kostenlos einen Gänsebraten auf den Tisch bekommen — auch Menschen, die sich den sonst nicht leisten könnten. „Der ganze Sinn der Aktion ist durch einzelne Personen völlig konterkariert worden“, sagt Scheffels.
Zwischen September und Oktober klappern Scheffels und seine Mitstreiter die Spender ab. Darunter Einzelhändler, Autohäuser, die Stadtwerke und Arztpraxen. Die Unternehmen spenden Geld, und bekommen im Gegenzug Lose. Für die Spende kauft der Verein die Gänse, die dann gegen die richtige Losnummer eingetauscht werden.
Eigentlich sollen die Unternehmen Lose an Mitarbeiter oder Kunden verschenken, die dann die Chance haben, eine Gans zu gewinnen. „Unserem Verein sind Fälle bekanntgeworden, wo Spender ihre Lose weiterverkauft haben, zum Preis von einem Euro pro Los“, sagt Scheffels.
Und es geht noch weiter: „Einen Tag vor der Verlosung lief jemand durch die Geschäfte verschiedener Spender und behauptete, im Auftrag der Veranstalter die Restlose abzuholen.“ Außerdem hätten einige Personen versucht, Lose massenhaft abzugreifen, indem sie den Spendern Lügen auftischten, so Scheffels: „Einer sagte, er wolle Lose für den Kegelclub.“ Dadurch konnten diese Personen ihre Gewinnchance immens vergrößern. „Einige haben somit sehr viele Gänse gewonnen und wir haben davon gehört, dass sie diese dann weiterverkauft haben“, sagt Scheffels.
Am Tag der Verlosung, die immer im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes vom Bürgerverein organisiert wird, gab es dann einen weiteren unschönen Zwischenfall. Ein Mann habe mehrere hundert Lose auf einmal in die Lostrommel geben wollen. Diese sei dafür aber gar nicht ausgerichtet. „Mitarbeiterinnen haben das zu verhindern versucht“, sagt Scheffels. Daraufhin wollte der Mann seine Lose mit Gewalt in die Trommel werfen und verletzte dabei die Hand einer Mitarbeiterin. „Den Mann haben wir rausgeschmissen.
Die Lust am Gänsemarkt ist den Veranstaltern aber nicht vergangen. „Im nächsten Jahr gibts wieder einen Gänsemarkt. Dann wollen wir die Spender noch stärker darauf hinweisen, die Lose nicht offen liegen zu lassen und wirklich nur an Kunden zu verschenken.“ Außerdem wollen sie nur noch Lose mit der Aufschrift „Gratis“ abgeben, damit diese nicht weiterverkauft werden.