Buslinien-Reform gilt ab 8. Januar
Der gestrige Fahrplanwechsel hat nur sehr wenige Änderungen mit sich gebracht. Ganz anders wird das zum Jahresbeginn aussehen.
Monheim/Langenfeld. Ein paar 787er-Fahrten weniger zu Randzeiten, in denen die Busse ohnehin meist leer sind — das war’s auch schon mit Änderungen zum Fahrplanwechsel in Langenfeld und Monheim, der gestern in Kraft getreten ist. Die nächste Umstellung aber wird eine der bisher größten in Monheim überhaupt. Wie die Bahnen der Stadt (BSM) jetzt mitteilten, kommt die Reform zwei Wochen früher als geplant: statt am 22. Januar bereits am 8. Januar. „Mit der Rheinbahn haben wir uns darauf verständigt, dass die Umstellung zum ersten Schultag im neuen Jahr wirksam wird“, sagte jetzt BSM-Chef Detlef Hövermann.
Die Reform verbessert unter anderem die Anbindung der wichtigen Monheimer Gewerbegebiete an die S-Bahnhöfe und soll die Warte- und Umstiegszeiten von Pendlern verkürzen. „Jeder S-Bahnhof wird künftig montags bis freitags mindestens im 20-Minuten-Takt angebunden sein, oft sogar im 10-Minuten-Takt“, sagt Hövermann. Überwiegend im 20-Minuten-Takt von Monheim über Baumberg angefahren wird künftig auch das Benrather Krankenhaus. Für das Änderungspaket grünes Licht gegeben hat nach dem Stadtrat kürzlich auch der Kreistag.
Die „Mehrleistungen“ im Monheimer Liniennetz summieren sich auf 267 000 Bus-Kilometer pro Jahr. Was das am Ende an Zusatzkosten für die Stadt bedeutet, hängt laut Hövermann davon ab, wie sich die Reform auf die Fahrgastzahlen auswirkt. Einen Hinweis geben die 80 Cent, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr den hiesigen Kommunen als Verlustausgleich für jeden Buskilometer pro Jahr berechnet. Das wären demnach 214 000 Euro Mehrkosten für Monheim.
Einen Preis zahlen aber auch das Mona Mare und ein Teil seiner Badegäste: Das Schwimmbad wird künftig nicht mehr direkt von Baumberg und dem Düsseldorfer Süden aus angefahren. Denn die Linien 788 und 789 (ab/bis Benrath über Urdenbach bzw. Itter/Benrath über Garath) enden ab dem 8. Januar am Kulturzentrum/Berliner Ring. „Badegäste aus Baumberg und dem Düsseldorfer Süden müssen also am Monheimer Busbahnhof umsteigen“, legt SPD-Ratsherr Werner Goller den Finger in die Wunde. Zudem verschwindet das Mona Mare als Zielangabe von den Bussen — „ein erheblicher Werbeverlust“, kritisiert Goller.
Die SPD habe deshalb — „als einzige Fraktion“ — im Stadtrat gegen die Linienreform gestimmt. Laut Hövermann aber war die Verknüpfung beider Linien zu einer Zehn-Minuten-Taktung zwischen Monheim-Mitte und Baumberg ohne Verkürzung der Linien nicht hinzukriegen. „Ein dichtes Busnetz mit klarer Taktung ist ein sehr komplexes System. Da ist nicht alles gleichzeitig machbar“, gibt der BSM-Chef zu bedenken. Laut Lisa Pientak, Chefin der Peto-Ratsmehrheit, spart die BSM durch die Linienverkürzung 100 000 Euro im Jahr: „Dagegen ist die Mona-Mare-Werbung nur ein Nebenaspekt.“