Die Bläser starten durch
Seit fünf Jahren kooperieren Gesamt- und Musikschule. Mit zunehmendem Erfolg: Inzwischen gibt es zwei Blasorchester.
Monheim. Ansätze einer Melodie ertönen ein paar Räume weiter. „Noch vor einigen Monaten waren es meist nicht mehr als ein paar schiefe Töne“, sagt Christiane Genschel. Sie ist Fachleiterin für Musik an der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Und sie ist stolz auf die Fortschritte besagte paar Räume weiter. Dort probt die Bläserklasse des fünften Jahrgangs. Seit fünf Jahren besteht eine Kooperation mit der Musikschule — und es ist die Geschichte eines Erfolges.
„Es hat auch positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit“, sagt Rektorin Regina Lingel-Moses. Und Jörg Sommerfeld, stellvertretender Leiter der Musikschule, betont, dass die Kinder außerordentlich engagiert sind.
Bei jedem Einschulungsjahrgang wird eine Bläserklasse gebildet. Alle Kinder spielen dann ein Instrument. Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Horn, Posaune, Euphonium und Tuba sind im Angebot. Eine musikalische Vorbildung ist keine Voraussetzung. Bis Ende der sechsten Klasse gibt es dann einen erweiterten Unterricht mit zusätzlichen Lehrern der Musikschule. Die Eltern bezahlen monatlich 26 Euro dafür. Weitere 40 Euro im Jahr gehen an die Gesamtschule, weil die Instrumente auch gewartet werden müssen.
Das Konzept kommt an. Zum Beispiel gibt es Jahr für Jahr mehr Anmeldungen als freie Plätze. Die Klassenstärke liegt bei 30 Kindern. „Es sind in der Regel aber immer mindestens 35 Anmeldungen. Wir müssen auslosen“, erläutert die Rektorin. Ein weiterer Beleg für den Erfolg: Nach den zwei Jahren machen etwa zwei Drittel der Kinder freiwillig weiter — dann im Blasorchester unter Führung der Musikschule, aber im Gebäude der Gesamtschule.
Das hat weitere positive Effekte. Einmal proben die Gesamtschüler dann gemeinsam mit anderen Musikschülern. Jörg Sommerfeld und Regina Lingel-Moses freut der Austausch. Und die Schule trägt mit den Bläsern ein Stück mehr zum Stadtleben bei. Von der musikalischen Begleitung beim Martinszug bis zum Ständchen im Altenheim reicht die Palette.
„Das macht echt Spaß. Auch wenn ich früher nie gedacht hätte, dass ich mal Trompete spiele“, sagt Simon (13). Und seine Klassenkameradin Pia — beide in der achten Klasse — ist ebenfalls angetan. Die 14-Jährige spielt Saxophon. Als sie damals im fünften Jahrgang begann, hatte sie keinerlei Vorkenntnisse. Und Sommerfeld ist sein Glück anzusehen: „Noch vor ein paar Jahren hatten wir in Monheim gar kein Blasorchester. Jetzt sind es schon zwei.“